Eigentlich geht’s bei Simon Schwarzer härter zu. Also rein musikalisch. Der 36-Jährige ist Frontmann der Thrash-Metal-Band Fateful Finality aus der Weil der Städter Ecke. Die Combo war schon dreimal auf dem Wacken-Open-Air dabei. Nun hat sich für Schwarzer, beruflich Gitarrenlehrer, eine etwas andere Kooperation ergeben. Beim gelungenen Wunschkonzert des Musikvereins Malmsheim in Renningen spielte er das Solo in Queens „Bohemian Rhapsody“.
Herr Schwarzer, wie kam das mit dem Solo beim Musikverein?
Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich zusammen mit dem Musikverein Malmsheim auftrete. Wir haben auch schon ein Stück des Deep-Purple-Keyboarders Jon Lord für Blasorchester zusammen aufgeführt. Man kann sagen: Jedes Mal, wenn man ein Stück mit E-Gitarre hat, werde ich gefragt.
Woher kommt die Verbindung?
Den Dirigenten Michael Schanz kenne ich schon lange. Ich habe früher im Musikverein Althengstett gespielt, wie mein Vater und mein Bruder übrigens auch.
Auch schon Gitarre?
Nein, tatsächlich Querflöte. Ich habe mit sechs Jahren angefangen, Gitarre zu spielen und mit neun dann noch mit der Querflöte begonnen. Und den Malmsheimer Dirigenten Michael Schanz kenne ich auch daher – aus den D1- und D2-Lehrgängen, die ich an der Querflöte absolviert habe. Das sind musiktheoretische Fortbildungen, auf die man geschickt wird als Jungmusiker. Und dort ist auch Michael Schanz dabei. Aber die Zusammenarbeit mit dem Musikverein, das mache ich ja auch gerne. Der Musikverein Malmsheim ist auch eine echte Kapazität, zum Beispiel was die Intonation angeht. Da wird sehr viel Arbeit reingesteckt, und das merkt man. Davor habe ich allergrößten Respekt.
War das Solo denn schwierig? Der Queen-Song ist ja ziemlich komplex.
Hmm. . . also bei solchen Arrangements spielt man ja eigentlich das, was auf dem Blatt steht. Da wird ziemlich viel begradigt, kann man sagen. Das ist wenig Rock’n’Roll (lacht). Ich habe mir vorab Live-Aufnahmen angehört – und vor allem ein Video von Brian May, wie er das Solo auf einem Hotelzimmer mit einem Mini-Verstärker spielt und es erklärt. Rein technisch gesehen sind seine Sachen nicht so anspruchsvoll. Da geht es aber vor allem um den entsprechenden Klang.
Können Sie Queen auch in Ihrem Dasein als Musikhörer etwas abgewinnen?
Ja, absolut. Ich habe die Platten zuhause, die habe ich von meinem Vater vermacht bekommen. Also ja, Queen finde ich super, das kann ich nicht leugnen.
Sie spielen bei Auftritten mit Fateful Finality eigentlich brachialere Gitarrenmodelle. Warum kam diesmal der Griff zum etwas schlichteren Design?
Die Fender Telecaster ist meine Allzweckwaffe. Live mit Fateful Finality würde ich sie aber wahrscheinlich nicht spielen. Bei Blues oder Rock macht sie aber ordentlich Spaß. Deshalb hat es für diese Nummer gut gepasst. Aber die Verstärkereinstellungen waren dieselben wie bei Fateful Finality.
Apropos Rock: Sie haben noch eine zweite Band.
Ja, genau: Fett nennt sich die. Wir spielen Pop- und Rock-Coverversionen im Metalgewand. Das ist technisch aber nicht ganz so anspruchsvoll wie der Thrash Metal von Fateful Finality.
Was passiert bei Fateful Finality gerade?
Das neue Album ist im Entstehen, es gibt mehr als nur eine Handvoll Ideen. Wir lassen uns aber ein bisschen mehr Zeit als die Jahre davor. Dafür soll es diesmal etwas mehr Tiefgang haben. Und wir spielen im Sommer auf ein paar Festivals. Wir schlafen nicht (lacht).