Im Iran ist die Sittenpolizei zurückgekehrt, die Regierung will damit zeigen, dass sie die Proteste unterdrückt hat. Doch die iranische Gesellschaft hat sich tief greifend verändert, und in einigen Landesteilen flammen die Proteste wieder auf.

Als im Iran voriges Jahr landesweite Proteste gegen das theokratische System ausbrachen, verschwand die Religionspolizei von den Straßen. Seitdem wurden Frauen in der Islamischen Republik vielerorts nicht mehr von den Sittenwächtern kontrolliert, wenn sie ohne Kopftuch aus dem Haus gingen. Der Rückzug der Religionspolizei war der größte Erfolg der Protestbewegung gegen das Regime und zeigte, wie verunsichert die Mullah-Regierung wegen des Aufstandes war. Jetzt sind die Religionspolizisten zurück. Das Regime fühlt sich sicher genug, um den Kopftuchzwang wieder durchzusetzen. Damit könnte die Regierung der Protestbewegung neuen Auftrieb geben.