Der Landkreis Böblingen zieht lautstark die Besucher an. „Atemlos“ singt der Musiker Patrick Bopp am Stand des Kreises, und „Tränen lügen nicht“. Und er ist nicht alleine: Mitglieder vom Chor des Landratsamts singen inbrünstig mit – genau wie der Landrat Roland Bernhard höchstpersönlich. Und auch die Streuobstkönigin des Landkreises Böblingen, Christina Jung, trällert mit.
Der Anlass? Man feiert die Freizeit, die Reiselust und den Landkreis Böblingen. Oder, wie der Landrat ihn nennt, das „Streuobstparadies“. Denn: „The Länd hat viel zu bieten, aber the Ländkreis BB hat erst recht viel zu bieten“, findet er. Der Kreis wirbt für seine Landschaft, die 1000 Kilometer Radweg und die Wanderungen, die man etwa zum Schönbuchturm – dem „Mekka im oberen Gäu“, wie ihn der Landrat bezeichnet – machen kann. „Jeder fragt nach dem Turm“, erzählt die Streuobstkönigin, die am Montag mit vielen Besuchern der Messe spricht. „Die Leute sind sehr interessiert daran, was man vor der Haustür machen kann“, sagt sie. „Viele haben schon von den vielen Möglichkeiten gehört, wissen aber nicht, wo genau sie sie finden.“
Roland Bernhard freut sich „saumäßig“, hier zu sein. Denn als Schwabe starte man immer mit dem Vorsatz ins neue Jahr, viel zu schaffen – aber die Schwaben haben auch die Muße, die Freizeit zu genießen.
Böblingen
Der erste Blick beim Stand der Stadt Böblingen fällt auf einen Oldtimer. Er repräsentiert die Motorworld. Daneben wirbt die Mineraltherme Böblingen für sich. Der Fokus liegt auf den Tagestouristen, sagt Citymanagerin Kira Morgan. Viele Menschen seien überrascht, was Böblingen alles zu bieten hat. „Immer wieder hört man: Da muss ich doch mal kommen“, sagt sie.
Auch Oberbürgermeister Stefan Belz unterstützt am Montagmittag am Stand. „Kennen Sie Böblingen?“, fragt er zwei ältere Herren aus Karlsruhe. Einer der beiden war schon einmal in der Motorworld. Von der Mineraltherme hat er aber noch nie gehört. „Am Stand können Sie einen Gutschein dafür gewinnen“, sagt Belz. Und noch viel mehr könne man in Böblingen machen, etwa ganz toll essen gehen. Auch das ist den beiden neu. „Die Stadt kennt man halt nicht“, sagt einer der beiden. Das wird sich allerdings bald ändern: Wenige Minuten später haben die beiden einen Gutschein für die Therme in der Hand.
Sindelfingen
Neben dem Sindelfinger Stand steht eine durchsichtige Säule mit gelben Quietscheentchen. Wer errät, wie viele drin sind, bekommt einen Sindelfinger Stadtgutschein – bis zu 200 Euro kann man da gewinnen. Viele Menschen aus der Region Stuttgart interessieren sich für Sindelfingen, sagt Thomas Watolla von der Wirtschaftsförderung.
Womit die Stadt wirbt? Neben dem Kundencenter von Mercedes-Benz mit der Martinskirche und dem Badezentrum. „Und auch Aktivitäten in der Natur werden immer beliebter“, sagt Thomas Watolla. Eine Broschüre macht Werbung für Wanderwege im Stadtwald. Und auch auf den neuen Niederseilgarten „Auf der Steige“ weist Watolla hin.
Herrenberg
Am Stand der Stadt Herrenberg geht es lustig zu. Woran das liegt? Der Verdacht fällt auf den Schnaps aus Herrenberg-Kayh, der dort ausgeschenkt wird. Kirschwasser, Apfelbrand und den Gäu-Rebell aus Zwetschge gibt es zur Auswahl. Da trinkt auch Oberbürgermeister Thomas Sprißler mit.
Bei dem Angebot trifft es sich gut, dass am Nebenstand die Brezel als schwäbisches Nationalgebäck angepriesen und verteilt wird. Das wirkt Wunder als Grundlage. Auch Herrenberg wirbt für Aktivitäten, die draußen stattfinden: Stadtführungen und Wanderungen durch den Tiererlebnispfad etwa. Und auch der Heimatgeschichts- und Trachtenverein Kayh hat sich für die Messe extra traditionell in Schale geschmissen.
Waldenbuch
In Waldenbuch regiert die Schokolade. Übergroße Ritter Sport-Tafeln stapeln sich neben dem Stand, Flyer vom Museum Ritter liegen aus. Mini-Schokoladentafeln zum Mitnehmen können sie immer nur einzeln auslegen, erzählen die Standbetreuer vom Stadtmarketing – sonst ist zu schnell alles weg.
Aber nicht nur um Schokolade geht es am Stand der Kommune. Auch für das Museum für Alltagskultur wirbt Waldenbuch. Und wer danach doch noch Lust auf Schokolade hat, kommt mit der Kombikarte auf seine Kosten.