Lange war der Lesesaal der Württembergischen Landesbibliothek ein Ruhepol im lauten Stuttgart. Hier haben sie geforscht, sich in Gesellschaft anderer beim Denken mitreißen lassen. Jetzt schließt er. Abgesang auf einen besonderen Ort.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Stuttgart - In Abschiedsstimmung sind die anderen. Der, um den es hier gehen soll, zeigt keinerlei Rührung – und schweigt. Der Lesesaal der Württembergischen Landesbibliothek, den manche das Herzstück des Hauses an der lauten B 14 nennen, macht einfach stur weiter. Bis zum letzten Tag. Der wird irgendwann Anfang September sein. Dann wird Andrea Zunker, die Lesesaalleiterin, Punkt 17 Uhr den Schlüssel nehmen und wie immer abends zusperren. Zwar nicht für immer, aber doch für unvorstellbar lange fünf Jahre. Und wer weiß, vielleicht wird es auch noch ein bisschen länger dauern, bis der Saal saniert ist und wieder öffnet. Sicher ist nur: Auf unabsehbare Zeit wird der Betrieb im neuen Saal im Erweiterungsbau nebenan weitergehen.