Wenn der Papst demnächst nach Berlin kommt, wird er auch auf Bundeskanzlerin Angela Merkel treffen und soll in der Hauptstadt auf nichts verzichten.

Berlin - Ein Gläschen Wein, eine Andacht im Stillen und viele Blumen - bei seinem Aufenthalt in Berlin soll der reisende Papst auf nichts verzichten. „Er soll sich hier wie zu Hause fühlen“, sagte der Apostolische Nuntius, Erzbischof Jean-Claude Périsset, am Freitag bei einer Führung durch die Vatikan-Vertretung in Berlin-Neukölln, wo Benedikt XVI. vom 22. auf den 23. September nächtigen wird. Zum Auftakt seines viertägigen Deutschlandbesuchs wird der Pontifex nach einem Treffen mit Bundespräsident Christian Wulff sowie einer Rede im Bundestag ein persönliches Gespräch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) führen.

„Das ist ein bischen wie eine Privataudienz in Rom“, sagte der Nuntius zu der Begegnung mit der Kanzlerin im Berliner Büro der Deutschen Bischofskonferenz. Danach wird der Papst eine Messe mit rund 70.000 Menschen im Olympiastadion feiern und am Abend in die Vatikan-Vertretung fahren.

 

Papst kommt mit 100 Begleitern

Insgesamt reisen aus Rom rund 100 Begleiter mit dem Papst an, darunter 70 Journalisten, wie die Bischofskonferenz mitteilte. Auf den Hinweg fliegt der Pontifex in einer Alitalia-Maschine, zurück geht es vom „Black Forest Airport“ im badischen Lahr nach Rom-Ciampino im Lufthansa-Airbus „Regensburg“ - mit päpstlichem Wappen inklusive.

„Wir sind auf ihn vorbereitet - die frischen Blumen werden kurz vor dem Besuch geliefert“, sagte der Nuntius. „Man putzt sich raus, man schmückt, man macht ihm die Sache angenehmen“, sagte er zu den Vorbereitungen. Es werde aber weder ein besonderer Wein kredenzt noch ein Gourmet-Abendessen serviert.

Einfache Zimmer mit modernem Komfort

Die Papst-Delegation wird sechs Zimmer belegen - keine Klosterzellen, sondern einfache Zimmer mit modernem Komfort. Nach einer Frühandacht in der Kapelle der Nuntiatur im engsten Kreis und einem Treffen mit Vertretern der islamischen Gemeinde in der Nuntiatur wird der Papst am Freitagmorgen nach Erfurt weiterreisen.

Für Neugierige bleiben die Privaträume in Berlin verschlossen. Auch Einzelheiten zum Papst-Aufenthalt wollte der Diplomat des Vatikan nicht verraten. „Auch der Papst hat ein Recht auf ein Privatleben.“ Für die Übernachtung müssen die Mitarbeiter, die in der Apostolischen Nuntiatur leben, das Haus räumen: Das vor zehn Jahren eröffnete Gebäude an der St.-Johannes-Basilika bietet nicht genug Platz für alle.