Mehr als fünf Jahre nach Mesut Özils Rücktritt aus der Nationalmannschaft, hadert dessen Vater noch immer mit dem unrühmlichen DFB-Aus. Auch dem Umfeld seines Sohnes gibt er Schuld.

Der Vater von Mesut Özil hadert noch immer mit dem unrühmlichen DFB-Aus seines Sohnes und hofft auf eine Versöhnung mit dem Verband. „Mein großer Wunsch wäre es, dass er zum Beispiel eines Tages für den DFB arbeitet, im Team-Management oder in irgendeiner beratenden Funktion wie etwa Ausländer-Integration“, sagte Mustafa Özil der Sport-Bild. Sein Sohn stehe noch immer für eine „gelungene Integration“.

 

Özils Rücktritt aus der Nationalmannschaft im Jahr 2018 sieht Vater Mustafa weiter kritisch. „Man kann einen Schlussstrich ziehen, aber immer mit Anstand – und man lässt sich einen Türspalt offen. Ich hätte alle Reporter zu einer Live-Pressekonferenz eingeladen und es vernünftig beendet – und nicht über Twitter. Was soll das?“, sagte er.

Foto mit Recep Tayyip Erdogan

Vor der Weltmeisterschaft 2018 hatte Mesut Özil mit einem scharf kritisierten Foto an der Seite von Präsident Recep Tayyip Erdogan, Trauzeuge des heute 35-Jährigen, für Wirbel gesorgt. Nach dem enttäuschenden Vorrunden-Aus und massiven Anfeindungen trat der Weltmeister von 2014 im Anschluss an das Turnier aus dem DFB-Team zurück.

Mustafa Özil, der seinen Sohn bis 2013 selbst gemanagt hatte, ärgern die Umstände bis heute. „Mesut wurde von seinem Umfeld beeinflusst. Das war nicht gut für ihn. Man kann nicht sagen, Deutschland ist ausländerfeindlich, das Land, in dem er geboren wurde, hätte ihm keine Chance gegeben. Solche Äußerungen kommen nicht von ihm, das ist er nicht. Ehrlich: Ich habe das Gefühl, dass Mesut auch ausgenutzt wurde“, sagte er.

Özil, zuletzt bei Basaksehir Istanbul unter Vertrag, hatte im vergangenen März seine aktive Karriere mit sofortiger Wirkung beendet.