Immer wieder fallen Fußballer durch ein besonderes Kleidungsstück auf - auch bei der EM. Was hat es damit auf sich?
Als beim Spiel der Tschechen gegen Portugal in Leipzig der Himmel die Schleusen öffnete, waren die Spieler schnell pitschnass. Durch die weißen Trikots der tschechischen Nationalmannschaft wurde offensichtlich, dass mehrere Spieler einen "BH" trugen. Auch bei anderen Wettbewerben trugen Fußballer schon das besondere Kleidungsstück. Kai Brükner riss sich nach seinem Siegtor im DFB-Pokal, das den 1. FC Saarbücken ins Halbfinale brachte, sein Trikot vom Leib. Zum Vorschein kam eine Art Sport-BH.
Auch andere Fußballspieler wie beispielsweise Franck Ribéry oder Marco Reus sind in der Vergangenheit schon mit einem ähnlichen Kleidungsstück aufgefallen. Bei der vergangenen Europameisterschaft trug der tschechische Verteidiger Tomáš Kalas ein solches Oberteil. Was hat es damit auf sich?
Kein BH, wie ihn Frauen tragen
Bei dem Funktionskleidungsstück handelt es sich nicht um einen klassischen BH, wie ihn die meisten Frauen beim Sport tragen – das Oberteil hat einen GPS-Sender. Laut des Technik-Portals techbook kommen diese im Training oder bei Spielen zum Einsatz, um die Bewegungen des jeweiligen Spielers und seine Leistungsdaten zu erfassen. Unter anderem werden die Laufrichtung, Geschwindigkeit und Herzfrequenz gemessen und dokumentiert.
Getrackt werden diese Daten in Echtzeit über einen Satelliten. Überhaupt wird in den höheren Spielklassen inzwischen jeder Zentimeter eines Spielfeldes vermessen. Livedaten zeigen jederzeit auch die Ballbewegungen.
Wie funktioniert die Technik?
Der BH mit integriertem GPS ist aus Neopren und besteht aus einem Brustgurt und einer kleinen Tasche im Nacken. Dort befindet sich der kleine Speicherchip, der die Daten der Spieler sammelt, wie es bei Techbook heißt. Der Trainer kann diese Werte live über einen Computer am Spielfeldrand abrufen. Auch im Nachhinein lassen sich die Daten auswerten, um eine detaillierte Analyse des Spiels oder Trainings zu erhalten. So können Schwächen der einzelnen Spieler erkannt und die Trainingseinheiten entsprechend angepasst werden. Individuelle Pläne, die auf diesen Daten basieren, sollen den Spieler zu besseren Leistungen führen.
Inzwischen werden solche BHs laut Computerbild selbst in unterklassigeren Ligen – nicht mehr nur auf Champions-League-Niveau – eingesetzt. Auch in anderen Sportarten wie American Football, Rugby oder Basketball kommt die Technik zum Einsatz. Auch Amateurvereine rüsten sich laut Computerbild mit den Gadgets aus.