Für die neue Tiefgarage am Diakonissenplatz hat sich der Betreiber ein Time-Sharing-Modell überlegt. Nachbarn und Angestellte teilen sich die Parkplätze.

Aus den Stadtteilen: Kathrin Wesely (kay)

S-West - In Sachen Parken wollen die Bauherren vom Diakonissenplatz neue Wege beschreiten. Um die Stellplätze optimal auszulasten, will die Diakonie-Klinikum-Stuttgart-Immobiliengesellschaft ein Time-Sharing-Modell einführen: Tagsüber parken Personal, Patienten und Besucher des Gesundheitszentrums, abends und am Wochenende stehen die Plätze den Bewohnern der näheren Umgebung zur Verfügung. Im Bezirksbeirat West stieß die Idee neulich auf breite Zustimmung.

 

Auf dem Diakonissenplatz werden derzeit besagtes Gesundheitszentrum sowie eine vier- und eine fünfgeschossige Wohnanlage mit zusammen fast 50 Mietwohnungen errichtet. Die insgesamt fünf Gebäuderiegel umschließen einen begrünten Innenhof. Unter dem Gelände entsteht eine Tiefgarage mit 612 Stellplätzen, deren Zufahrt an der Rosenbergstraße liegen wird. 100 Plätze werden für Bewohner reserviert, die übrigen sind frei verfügbar.

Schichtwechsel zwischen acht und neun Uhr morgens

Die Diakonie Klinikum Stuttgart Immobiliengesellschaft mbH (DKS Immobilien), die das Parkhaus betreiben wird, managt bereits die übrigen drei vorhandenen Tiefgaragen – die beiden unter dem Diakoniekrankenhaus und dasjenige beim Paulinenpark. „Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass es ab 15, 16 Uhr Luft nach oben gibt“, sagt der Geschäftsführer Volker Geißel von DKS Immobilien. „Mit dem Time-Sharing haben wir eine optimale Auslastung.“ Am Nachmittag leerten sich die Stellplätze und könnten dann von den Bewohnern im Quartier genutzt werden, die zu dieser Zeit von der Arbeit nach Hause kommen. Den Anwohnern würde ein vergünstigter Über-Nacht-Tarif angeboten. Feste Stellplätze gäbe es allerdings nicht. Am Morgen zwischen acht und neun Uhr wäre Schichtwechsel, erläutert Geißel. „Das heißt nicht, dass die Anwohner morgens wegfahren müssen. Aber von da an wird der normale Tarif berechnet.“

Der zunehmende Parkdruck würde für die Anwohner des Diakonissenplatzes abgemildert. Momentan ist die Situation besonders angespannt, da durch die Baustelle am Diakonissenplatz Stellplätze wegfallen. In der Falkertstraße, die auf Höhe des Platzes mit Baugerät zugestellt ist, entfallen derzeit knapp 40 Parkplätze. Sie sind wohl für immer perdu: Ziemlich wahrscheinlich wird der Verkehr aus diesem Bereich dauerhaft verbannt. DKS Immobilien hat neulich im Bezirksbeirat West Entwürfe für eine Flanierstraße mit Sitzgelegenheiten und Gastronomie vorgestellt, die auf breite Zustimmung stießen.