Am Anfang steht die Fehleinschätzung eines Politikers. Was folgt, ist ein großes Polittheater, das am Ende in Agonie und Ermattung mündet. Und einen Triumphator gibt es auch.

Korrespondenten: Peter Nonnenmacher (non)

London - Genau sieben Jahre ist es her, dass David Cameron im Bloomberg-Gebäude der City of London vor die Kameras trat, weil er etwas zu „Britannien und Europa“ sagen wollte. Bedrängt von seiner Parteirechten und beunruhigt vom Aufstieg der Unabhängigkeitspartei Ukip, kündigte der Tory-Premier an diesem denkwürdigen Tag ein Referendum zur weiteren Mitgliedschaft seines Landes in der EU an. Es sei ihm vollkommen bewusst, sagte Cameron damals, dass das Einverständnis seiner Landsleute mit der EU nur „hauchdünn“ sei – was ja niemand wundern könne bei der Art, in der sich die Union gebärde. Aber das werde er mit einem „neuen Deal“ mit den Partnern schon regeln, versprach der Premier. Er werde dafür sorgen, dass die Briten sich aussöhnten mit der EU.