Die Dinos sind zurück. Im Landschaftspark Wetzgau sind lebensgroße Plastiksaurier eingezogen. Aber die leben.

Schwäbisch Gmünd - Tyrannosaurus Rex und seine Kollegen kennen sich in Schwäbisch Gmünd bestens aus. Schon während der Landesgartenschau vor zwei Jahren haben die sieben zwischen zehn und 14 Meter hohen Urweltriesen aus Plastik die Besucher im Himmelsgarten gelehrt, was wirklich groß heißt. Jetzt sind sie zurück und sollen auch bleiben. Allerdings sind sie nun nicht mehr die einzigen Zeugen der Vergangenheit. Am Sonntag, 12. Juni, wird um 14 Uhr der Urweltgarten im Landschaftspark Wetzgau eröffnet.

 

Dort wird auch ein – noch kleiner – Urweltriese zu sehen sein, aber der ist quicklebendig: Der Gmünder Biologieprofesser Dieter Rodi pflanzt einen Tulpenbaum. Anders als die Dinos hat diese Urweltpflanze bis heute überlebt; allerdings „ist sie heute nur noch an wenigen Stellen zu finden“, sagt Rodi – in Nordamerika etwa.

Dort dürfte so ein Tulpenbaum dann aber kaum zu übersehen sein, er wird bis zu 60 Meter hoch und der Stamm bis zu 1,50 Meter mächtig. Rodi hat in den Wäldern um Washington D. C. selbst einmal einen Tulpenbaum, der zu den Magnoliengewächsen gehört und eine orangefarbene Blüte hat, entdeckt. Der 84-Jährige hat mehr als 30 Jahre lang an der Pädagogischen Hochschule in Schwäbisch Gmünd angehende Biologielehrer unterrichtet; er ist Ehrenvorsitzender des Gmünder Naturkundevereins, der den Urweltgarten angelegt hat. Rodis Faszination für Pflanzen ist bis heute ungebrochen. „Wenn ich nicht am Computer sitze, arbeite ich im Garten“, sagt er.

Und sein Rat ist bis heute gefragt. Denn im neuen Urweltgarten sind noch viel mehr echte Überlebenskünstler zu entdecken. Dazu gehören die Araukarien, verschiedene Baumfarne, natürlich der Ginkgo als das wohl bekannteste lebende Urweltpflanze und – die jüngste im diesem Kreis – eine Wollemie. Dieses Pflanzenart wurde erst im Jahr 1994 in Australien entdeckt, bis dahin war sie nur aus Versteinerungen bekannt und galt als ausgestorben.

In drei großen Vitrinen sind außerdem Gesteine, Keuper- sowie Jurafossilien zu bewundern, die weit in die Erdgeschichte zurückweisen. Zwischen den Dinos können sich Kinder selbst auf die Suche nach Zeugen der Zeit machen. Sie können in Schieferplatten Fossilien endecken.