An der Somme, am 21. Januar 1917: Adolf Mann schreibt seiner Daisy, wie sehr ihn die räumliche Trennung von ihr schmerzt. Weil er nicht bei ihr sein könne, sei er froh, dass sie noch kein Kind hätten.

Stuttgart - Es bleibt etwas vom Schmerzlichsten, dass wir unsere Ehe nicht deutlicher nach außen als etwas Abgeschlossenes aufzeigen konnten, wie es etwa ein eigener Haushalt ermöglicht hätte. Denn so muß ich manches zugestehen, was ich einmal später scharf zurückweisen werde, – denn mein Haus soll ein Bethaus sein; ich bin hochgradig empfindlich, gegen den leisesten Versuch, ungebeten über die Schwelle zu treten. Deshalb ist es mir fast jeden Tag ein Trost, dass wir noch kein Kind bekommen; ich kann mir nicht vorstellen, wie ich die Trennung da noch ertragen würde, ohne an meiner Lebensfreude unsagbar einzubüßen. Begleitend zur Serie gibt es die Geschichte von Elisabeth und Adolf Mann auch als Hörbuch.