An der Somme, am Heiligen Abend 1916: In der Weihnachtsnacht will ein Unteroffizier Adolf Mann einen Christbaum in den Unterstand bringen. Doch der Soldat ist zunächst zu beschäftigt, der Alltag an der Front fordert ihn.

Stuttgart - Die Einsamkeit des Heiligen Abends an sich hat mich wenig angegriffen, weil ich zu wenig dazu kam. Bis 5h mit Verteilen ununterbrochen beschäftigt, ging ich von da ab bis ½ 9 h bei den Soldaten herum.(. . .)

 

Abends um ½ 9h wurde ich dann, vom Nachbarunterstand weg, den ich grad als letzten dran nahm, ans Telefon gerufen, wo mir Fritz mit lieber Begrüßung seinen Besuch für morgen anmeldete. Unteroffizier Schwerdtle hatte noch einen Christbaum da und kam mindestens 4-5mal und wollte mir ihn unbedingt in den Unterstand bringen. Ich schickte ihn aber immer wieder weg, weil ich keinen wollte, solang er nicht jedem Soldaten einen gebracht hatte. Er hatte mir aber während meiner Abwesenheit Tannenzweige an die Wand gemacht.

Ich ließ mir einen Glühwein machen, da der versprochene Sekt vom Bat. wie so vieles andere ausblieb; um ½ 10h begann ich auszupacken an meinem reich gedeckten Ecktisch, wo die 10 Lichtlein um dein liebes Bild mir ein Weilchen das Herz schwer machen wollten.

Begleitend zur Serie gibt es die Geschichte von Elisabeth und Adolf Mann auch als Hörbuch.