Düstere Krimis gibt es zuhauf. Aber „Polizeiruf 110: Im Schatten“ ist auch noch verdammt gut.

Lokales: Tom Hörner (hör)

Stuttgart - Die Handlung in zwei Sätzen: Fern der Heimat treibt die kalabresische ’Ndrangheta ihr Unwesen und beherrscht den Drogenhandel in Rostock. Das zu beweisen ist kein Zuckerschlecken, zumal auch Fahnder auf der Lohnliste der Verbrecher stehen.

 

Zahl der Leichen: Drei Tote in den ersten Minuten. Dann waten die Fahnder König und Bukow durch einen Sumpf von Korruption und Geldwäsche.

Starke Worte: „Jana, gut, gut“ beschwört Bukow die Zollfahnderin Zander, die in Notwehr einen Geiselnehmer erschossen hat. Dass, wie sich später zeigt, die Frau auch ihren Ziehvater vom Zoll auf dem Gewissen hat und von der ’Ndrangheta geschmiert wird, ist weniger gut.

Kurz und bündig: Bittere Wahrheiten brauchen nicht viele Worte. „Prostata muss raus, alles“, sagt Bukows Vater, als er dem Sohn von seinem Krebs erzählt.

Realitätsgehalt: Sagt eigentlich nichts über die Qualität eines Krimis aus. Nach diesem düstern Schattenwirtschaftsgemälde aus der Hansestadt Rostock aber hofft man, dass die Arme der kalabresischen Mafia nicht wirklich so weit reichen.

Liebesspiele: So lange Frau König und Herr Bukow nicht zusammen kommen, ist alles gut.

Unser Fazit: Packender, dichter Thriller mit erstklassigen Darstellern, der vom Zuschauer högschde Konzentration verlang.

Spannung : Note 1-2 Logik: Note 2.