Zum 500. Mal sind am Sonntagabend „Die Simpsons“ in Amerika über die Mattscheibe geflimmert – mit prominentem, aber mürrischem Besuch.

Springfield - Wie wäre es wohl, wenn die Zuschauer der „Simpsons“ von der Cartoon-Familie aus der US-Kleinstadt Springfield nach so langer Zeit ein für alle Mal die Nase voll haben und sie aus der Stadt beziehungsweise aus dem Programm jagen? Die anhaltende „Simpsons“-Popularität nach 22 Jahren ist eigentlich ein Wunder. Über einen so langen Zeitraum der liebenswert dysfunktionalen amerikanischen Durchschnittsfamilie immer wieder frischen Witz abzugewinnen, zeugt von nichts Geringerem als von schöpferischer Genialität.

 

Für die Jubiläumssendung von Sonntagabend – es war die fünfhundertste – haben der „Simpsons“-Schöpfer Matt Groening und sein Texterteam nun den Gedanken der Revolte gegen die Simpsons zu Ende gedacht. In der Folge hatten ihre Mitbewohner in Springfield ein für alle Mal genug von dem „endlosen Albtraum“, wie es Barbesitzer Moe ausdrückte. Trotz eines christlichen Versöhnungsversuches des Nachbarn Ned Flanders, wird Homer geteert und gefedert und mitsamt seiner Sippe vor die Stadttore gesetzt.

Die Simpsons sind am Boden zerstört, während sie zu den Klängen von Hank Williams’ „Lost Highway“ mit Hab und Gut durch die Prärie rattern, doch dann finden sie schnell und unverhofft eine neue Heimat. In den „Outlands“, einer Ansammlung heruntergekommener Wohnwagen, die deutlich von „Mad Max III – Unter der Donnerkuppel“ inspiriert ist, werden sie herzlich aufgenommen. Hier leben die Ausgestoßenen der Gesellschaft.

Bart und Homer genießen das Leben als wilde Jungs auf ihren Geländemotorrädern, Marge hat Heimweh. Nebenan wohnt unter einer gigantischen Radarschüssel Julian Assange, der sich jedoch als eher sperrig und bärbeißig erweist. Plötzlich vermisst auch Homer seinen Nachbarn in Springfield: „Wie Flanders ist der nicht.“