Der Gemeinderat lehnt einen Antrag des Jugendgemeinderats ab, die Spielfläche zu beleuchten. Ganz vom Tisch ist der Vorstoß aber nicht.

Gute Idee – aber sie kommt zum falschen Zeitpunkt. Das war die Kernaussage der Stadträte im Ditzinger Ausschuss für Umwelt und Technik. Letztlich fand der Antrag des Jugendgemeinderats auf eine Beleuchtung der Basketballplätze keine Mehrheit. Bei Stimmengleichheit von Gegnern und Befürwortern einer Beleuchtung gilt ein Antrag als abgelehnt.

 

Geteilte Meinungen im Ausschuss

„Wir Jugendlichen würden uns freuen, wenn die Beleuchtung der Plätze bis 23 Uhr stattfinden könnte und die Stadtverwaltung eine Erweiterung der Beleuchtung genehmigt, für die Basketballplätze im Stadtzentrum, zum Beispiel an der Glemsaue Ditzingen“, schrieben die Jugendlichen in ihrem Antrag. Die Verwaltung hatte darauf hingewiesen, dass der Vorstoß auch im Jugendgemeinderat vor dem Hintergrund der Energiekrise kritisch diskutiert worden war.

Der Freie Wähler Michael Schmid lehnte den Vorstoß nicht rundweg ab. Aber „es ist ein schlechter Zeitpunkt für den Antrag“. Jetzt, wo es darum ginge, Strom zu sparen müsste man eher weniger als mehr beleuchten. Wenn die Menschen im Privaten angehalten seien zu sparen, müssten Vereine und Stadt auch sparen, so Schmids Überlegung. FDP-Rat Horst Ludewig pflichtete ihm bei. Er sehe „aktuell keinen Handlungsbedarf, langfristig schon“. Er warb dafür, den Wunsch des Jugendgemeinderats in die städtischen Planungen einzubeziehen.

Ulrich Steller (Grüne) hatte Verständnis für die kritischen Stellungnahmen. „Oberflächlich geht er in die falsche Richtung“, sagte er über den Antrag. Gleichwohl stimmte er für das Ansinnen, da es intelligente Lösungen gebe, mittels derer man enorm viel einsparen könnte. Als Beispiel führte er einen Fahrradweg in Ludwigsburg an, der nur dann beleuchtete werde, wenn sich tatsächlich auch Fahrradfahrer dort aufhielten.

Blick in die Teilorte

Schmids Fraktionskollege Bernhard Arzt lenkte den Blick zudem auf die Teilorte. Es gebe keinen einzigen Basketballplatz in den Teilorten, sagte der Heimerdinger Ortsvorsteher. Wenn man für ein Spiel immer in die Kernstadt fahren müsse, „ist das auch nicht nachhaltig“. Eine klare Absage erteilte er einer Dauerbeleuchtung: „Was wir nicht wollen, sind Festplätze.“

Der Antrag bezieht sich auf öffentlich nutzbare Anlagen in der Kernstadt. Eine öffentliche Nutzung von Sportanlagen sei nicht vorgesehen, so die Verwaltung. Sie führte in einer ersten Stellungnahme aus, dass das Gelände an der Konrad-Kocher-Schule nicht in die Prüfung einbezogen werde, da dort die zentrale Grundschule geplant sei.

Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, eine Beleuchtung in der Lehmgrube bis 22 Uhr zu prüfen – um dann wieder zu beraten. Nachdem dies der Ausschuss ablehnte, kommt das Thema möglicherweise im Rahmen einer Grünflächenplanung nochmals zur Diskussion. Noch ist diese aber nicht beschlossen. Laut der Verwaltung beantragt sie diese in den anstehenden Haushaltsberatungen.