Ditzingen reagiert auf die zunehmenden Probleme auf dem vergleichsweise jungen Platz. Ein Problem dabei: Ein neuer Sicherheitsdienst.

Niemand hatte ganz ausgeschlossen, dass es auf dem Jugendfreizeitplatz in der Ditzinger Kernstadt irgendwann ein Problem geben könnte. Gegen den Lärm waren die Anwohner mit einer Lärmschutzwand geschützt worden, aber gegen Müll und Glasscherben auf dem Gelände, den Wegen und Flächen ringsum, lässt sich vorausschauend nur schwer bis gar nichts tun. Doch in den vergangenen Wochen hat sich beides zu einem Problem entwickelt. Nach dem Jugendgemeinderat befasste sich am Montag auch der Ausschuss für Finanzen, Kultur und Soziales mit der Thematik.

 

Der Verwaltung ist das Problem nach eigenem Bekunden bekannt. Mehr Kontrollen durch private Sicherheitsdienste seien erforderlich, so die Verwaltung. Aber man sei „unglücklich mit dem neuen Sicherheitsdienst“, sagte Bürgermeister Ulrich Bahmer. Berichte in Wort und Bild von Verwaltung und Bevölkerung stimmten nicht überein mit den Berichten des privaten Dienstes, in denen von „keinen besonderen Vorkommnisse“ die Rede sei.

Der vorige Sicherheitsdienst habe laut Bahmer aus Mangel an Mitarbeitern nicht mehr weitermachen können. Die Sicherheitskräfte seien zunehmend in ihrer Haupttätigkeit gefordert worden, sodass sie für die Tätigkeit am Abend nicht mehr verfügbar gewesen seien. „Der Markt ist schwierig“, sagt Bahmer. Er sprach von der Überlegung der Verwaltung, mit den Gemeinderat über eine Investition in den Gemeindevollzugsdienst zu reden – um so auch die Kontrollen am Freizeitplatz zu gewährleisten. Zumal es nicht mehr nur darum gehe, Einsicht bei den betreffenden Jugendlichen zu erzielen.

Der Jugendgemeinderat hatte sich von den Vorfällen – zum Schaden von Spaziergängern, Radfahrern und Hunden – bereits in der eigenen Sitzung befasst. Tenor sei gewesen, so Bahmer, sich den Platz nicht kaputtmachen zu lassen.

Die CDU hatte das Thema an diesem Abend angesprochen: „Um den Platz nicht zu gefährden, muss man dringend einschreiten“, hatte Fraktionschef Sven Sautter gefordert.

Der Jugendfreizeitplatz existiert noch nicht allzu lange. Er war ein Projekt des allerersten Jugendgemeinderats gewesen, der sich für einen Platz eingesetzt hatte, der auch nach 22 Uhr nutzbar sein würde. Nachdem nach langer Suche ein Standort gefunden war, begleitete der Gemeinderat kritisch bis wohlwollend das Vorhaben.

Im Jahr 2016 hatte die Diskussion um einen Platz für Jugendliche begonnen, im Dezember 2018 war Baubeginn; als es später um die Nutzungsdauer ging, gab es einen Kompromiss von Jugendlichen, Anwohnern und Verwaltung. Dieser sollte einerseits dem Bedürfnis der Jugendlichen, andererseits jenem der Anwohner gerecht werden. In allen Diskussionen hatte die Verwaltung stets argumentiert, den Platz auch wieder zu schließen, sollte es Probleme geben, die nicht auf anderem Wege zu lösen seien.