Nicht immer können die Eltern ihr Kind in der Einrichtung betreuen lassen, die sie präferieren.

Ditzingen - Die Verwaltung legt den Bedarfsplan vor, die Stadträte stimmen ihm zu – so unumstritten die Zukunftsregelung für die Kindergartenbetreuung in der Regel ist, so birgt die Beratungsunterlage dann doch manche Überraschung.

 

Aus dem in Ditzingen am Montag vorgelegten Bericht geht beispielsweise hervor, dass im Stadtteil Heimerdingen die Nachfrage nach Kindergartenplätze für die Älteren, die über Dreijährigen, steigt. Ein Grund für diese Entwicklung sei der Zuzug von Flüchtlingsfamilien. Noch seien die Kapazitäten ausreichend. Doch „der tatsächliche Platzbedarf über alle Altersstufen hinweg ist schwierig zu berechnen, da sich Zu- und Wegzüge sehr schnell ändern“, schreibt Barbara Schäffler in ihrem Bericht. Schäffler ist im Rathaus für die Kindertagesstätten verantwortlich.

Nachfrage steigt

Wenngleich das Angebot für Kinder, die älter als drei Jahre sind, noch ausreicht, übersteigt die Nachfrage nach Plätzen für Einjährige die Kapazität in Heimerdingen. „Daher werden in Einzelfällen Familien nach Schöckingen verwiesen“. Auch in der Kernstadt stehen zwar genügend Plätze für die Kinder, die älter als drei Jahre alt sind, zur Verfügung. Doch auch dort ist die Nachfrage nach Plätzen für Kinder im Alter von ein bis drei Jahren höher als das Angebot. „Momentan sind acht Kinder noch nicht versorgt“, sagt Schäffler. Eine kurzfristige Überbelegung einzelner Einrichtungen werde im Einzelfall geprüft. Entlastung werde es mit der Eröffnung der betriebsnahen Kita zu Beginn des Jahres 2019 geben. Damit gebe es dann 35 zusätzliche Plätze. Damit könnte auf die Gesamtstadt bezogen die Nachfrage abgedeckt werden. Dass Kinder nicht im Wunschkindergarten unterkommen, ist auch in Ditzingen nicht mehr ganz neu. Der Oberbürgermeister Michael Makurat hatte in der Vergangenheit immer wieder darauf hingewiesen, dass dies nicht immer gewährleistet werden könne.

80 Prozent aller Zweijährigen werden betreut

Für Kinder zwischen drei und sechs Jahre stehen 833 Plätze zur Verfügung, sowohl in kommunalen Einrichtungen als auch in Kitas von freien Trägern. Die Stadt rechnet mit einem Bedarf von 805 Plätzen.

Für die jüngeren, also die Kinder bis zu drei Jahren, gibt es 194 Plätze, sowohl in kommunalen und konfessionellen Einrichtungen als auch jenen von freien Trägern und im Waldkindergarten. In der Tagespflege gibt es 46 Plätze. Insgesamt verfügt die Stadt über 240 Plätze. Wie aus dem Bericht außerdem hervorgeht, wird inzwischen für 80 Prozent aller Zweijährigen ein Betreuungsplatz gesucht. In der Altersgruppe der Ein- bis Zweijährigen liegt die Nachfrage bei 40 Prozent. Die Nachfrage für Kinder, die noch kein Jahr alt sind, sei sehr gering. „Sie wird in erster Linie durch die Angebote der Tagespflege abgedeckt.“

Die Stadträte interessierten sich in der Aussprache vor allem für die personelle Ausstattung bei den Erziehern. Die Situation habe sich etwas entspannt, teilt die Verwaltung mit. Die Situation werde sich zudem entspannen, wenn die Auszubildenden nach Ende des Ausbildungsjahres übernommen werden. Dann seien zwar immer noch Stellen unbesetzt, aber alle Plätze könnten belegt werden. Problematisch aber blieben Zeiten mit hohen krankheitsbedingten Ausfällen: Ausreichend Vertretungskräfte gebe es nicht, um jederzeit einen regulären Betrieb zu ermöglichen.