So schwer stürzte sie, dass die Querschnittslähmung drohte: Die Chirurgen retteten ihr Leben, danach musste die Sängerin Babs Steinbock monatelang still liegen. Jetzt feiert sie Rückkehr auf die Bühne mit ihren DooWop Mädla nach fünf Monaten – das Publikum ist begeistert.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

DooWop stammt aus den 50ern und zeichnet sich durch den intensiven, mehrstimmigen Backgroundgesang aus Nonsens-Silben aus. Diddle-De-Dum, Du-Wah oder eben DooWop – was in den USA begonnen hat, ist dank eines Petticoat tragenden Frauenquartetts zum schwäbischen Spaß geworden. Den DoopWop Mädla um Bandleaderin Anette Heiter, die über 30 Jahren bei Honey Pie gesungen hat, ist mit dem „Kartoffelsalat“, einer Antwort from The Länd for the Wellerman, ein viraler Erfolg gelungen. Dann aber hörte man lange Zeit nichts mehr von der turbulenten Ü-50-Group, die aus dem Alter kein Geheimnis macht. Babs Steinbock, eine der vier Sängerinnen, hatte sich bei einem Unfall schwer verletzt, konnte monatelang lang nicht arbeiten und musste wochenlang fast nur liegen.

 

Der Schock war groß nach dem Sturz

Endlich kann die Reunion gefeiert werden. Der erste gemeinsame Auftritt der DooWop Mädla in der ursprünglichen Besetzung ist in der Kulturbar im New Grace der Spielbank zugleich ein Konzert als auch ein Talk. Moderatorin Emma von Bergenspitz befragt in dieser Reihe die singenden Gäste auf ihre sympathische Art. Mit Babs Steinbock ist vereinbart, dass sie erstmals vor Publikum über ihre Erkrankung spricht, die sie seit dem Unfall im vergangenen November nicht öffentlich machen wollte. Der Schock war groß nach dem Sturz, ihre Familie, ihre Freunde und ihre Kollegen hatten Angst um sie. Denn ein Halswirbel war gebrochen. Es gibt zu viele Fälle, bei denen die Betroffenen vom Hals abwärts gelähmt sind. Eine Operation im Karl-Olga-Krankenhaus sollte dies verhindern. Dafür, dass den Chirurgen dies gelang, ist sie noch heute sehr dankbar.

Monatelang musste sie still liegen, konnte nicht mal ein Buch halten, um darin zu lesen. Eine Freundin las für sie vor, schickte ihr die Kapitel über Sprachnachrichten. Im New Grace bedankt sie sich dafür – sowie bei allen anderen, die ihr in diesen schweren Monaten geholfen haben. Wenn man so lange regungslos liegen muss, hat man viel Zeit, um über alles nachzudenken. So schnell kann es passieren, dass sich von einem Tag auf den anderen das Leben verändert. „Man wird dankbarer“, sagt Babs Steinbock, „kann alles intensiver genießen, denn nichts ist selbstverständlich.“ Nach dem Unfall sei sie „vorsichtiger“ geworden, aber total glücklich, dass sie wieder auftreten kann. „Total anstrengend“ sei es gewesen, doch ihr Glück sei „perfekt“ gewesen. Das Publikum ist begeistert vom vierstimmigen Gesang, vom Temperament der Mädla und ihrem Witz.

Diddle-De-Dum, Du-Wah, DoopWop – und juhu, dass die lebenslustige Babs zurückkehrt!