Wenn die Generation 80-plus den Schrecken des Krieges gegen die Ukraine sieht, kommen Kindheits-Erinnerungen an Bombenangriffe und Bunkernächte zurück. Gudrun Blank, Immanuel Rühle und Elisabeth Rothfuss haben nichts von dem Grauen vergessen. Wie könnten sie?

Sindelfingen/Dagersheim - Schaut Gudrun Blank abends die Nachrichten, ist sie wie so viele sprachlos. Zerbombte Häuser in ukrainischen Städten verstören sie. Wenn sie in die Augen der Kinder sieht, die mit ihren Müttern in U-Bahnschächten kauern und an deren Hand die Flucht ergreifen, könnte sie heulen. „Das nimmt mich hochgradig mit“, sagt die Maichingerin, die im September 83 wird. Gudrun Blank weiß, wovon sie spricht. Sie hat den Krieg selbst erlebt, damals im September 1944 in Sindelfingen, dem schlimmsten mehrerer Bomberangriffe der Alliierten. Gerade mal fünf war sie, ihre Schwester Irmgard ein Jahr älter.