Das Stuttgarter Kammerorchester hat beim Dreikönigskonzert im Beethovensaal Werke von Berlioz, Gedda und Schubert gespielt.
Diese Sinfonie hätte das Publikum zutiefst erschüttert, ja, das Fürchten gelehrt, wäre sie denn 1822 erklungen: Düster schleppend beginnen Celli und Bässe, geisterhaft flirrend und fiebrig ist der Einsatz der Violinen, die den lyrischen Gesang der Holzbläser begleiten. Immer wieder setzen Tutti-Schläge irritierende Akzente. Bis alles jäh verstummt. Hart und laut bricht ein Moll-Akkord in die Stille. Schuberts „Unvollendete“, dieser aufwühlende, zweisätzige Torso, krönte jetzt das traditionelle Dreikönigskonzerts des Stuttgarter Kammerorchesters (SKO) im Beethovensaal – wirkungsstark gespielt und von Thomas Zehetmair ambitioniert dirigiert: schlank, klar und beweglich der Klang, dramatisch schroff die Gegensätze zwischen albtraumartigen Abgründen und entrückter Traumwelt.