Die Stuttgarter Kickers haben in der dritten Fußballliga beim vormaligen Schlusslicht 1. FC Saarbrücken mit 2:3 verloren. Dabei ließ das Team von Trainer Horst Steffen viele Chancen ungenutzt.

Saarbrücken – Das Saarbrücker Ludwigsparkstadion ist für die Stuttgarter Kickers einfach keine Reise wert. Zum 18. Mal in Folge konnten die Kickers im Saarland keinen Sieg landen – dabei waren sie selten so dicht dran am Auswärtsdreier wie beim 2:3 (2:2) am Samstag. „Wir haben eine Menge Aufwand betrieben und fahren ohne Punkte nach Hause“, stellte der Kickers-Trainer Horst Steffen fest, „das ist schade.“ Der Mittelfeldspieler Sandrino Braun formulierte es deutlicher: „Es gewinnt nicht immer das bessere Team.“

 

Bereits nach drei Minuten führten die Kickers: Eine ungeschickte Kopfballabwehr des Saarbrückers Tim Knipping erkämpfte Fabio Leutenecker. Marcos Alvarez zögerte aus 17 Metern nicht lange – das 1:0. Der Torschütze konnte sich aber nicht richtig freuen: „Wir kommen so gut ins Spiel – und fangen dann so dumme Tore. Wenn wir die individuellen Fehler nicht abstellen, kommen wir da unten nicht heraus.“

Beim 1:1 verhinderte Leutenecker die Flanke von Tim Stegerer nicht, in der Mitte störte niemand das Zuspiel von Vito Plut auf Marcel Ziemer und so markierte der Stürmer aus etwa sieben Metern unbedrängt den Ausgleich (25.). Drei Minuten später verlängerte Julian Leist einen Freistoß von Christian Eggert unglücklich in das eigene Tor – das 2:1 stellte Spielverlauf auf den Kopf.

Schönes Tor von Elia Soriano

Doch die Kickers reagierten noch vor dem Wechsel. Elia Soriano umkurvte gleich vier Abwehrspieler und ließ auch Timo Ochs im FCS-Tor keine Abwehrmöglichkeit. Das 2:2 zur Pause war mehr als verdient. Danach brachte der überragende Timo Ochs die Kickers zur Verzweiflung: Erst scheiterte Fabian Gerster am FCS-Schlussmann, dann bekam Soriano den Ball nicht im leeren Tor unter (52.). Einen Kopfball von Marc Stein kratze der Ex-Regensburger von der Linie (72.), einen Freistoß von Braun aus dem Winkel (78.). Einen Schuss aus kurzer Distanz von Fabian Baumgärtel klärte der Torwart mit einer Hand (79.). „Wenn der Ball nicht rein will, will er nicht rein“, sagte Alvarez fast resignierend angesichts der Fülle an Chancen.

Das Tor trafen aber nur noch die Saarländer – auch am Aluminium. Raffael Kortes Heber landete an der Querlatte (62.), dann köpfte Ziemer an den Außenpfosten (80.). Zuvor war dem bisherigen Schlusslicht bereits das Siegtor gelungen: Ein Einwurf wurde im Fünfmeterraum der Kickers gleich zweimal verlängert, ehe Philipp Hoffmann per Kopf zum 3:2 traf (58.).

„Unten in der Tabelle ist alles eng beisammen“, sagte Marcos Alvarez: „Mit einer Serie bist du schnell da raus. Wir sind mittlerweile eine Mannschaft, die guten Fußball spielt. Wir gehören nicht da hin, wo wir stehen.“ Auch wenn die unnötige Niederlage schmerzt, stellte Sandrino Braun die positiven Aspekte in den Mittelpunkt: „Wir haben bewiesen, was wir können und fahren deshalb trotz der Niederlage mit breiter Brust nach Duisburg.“