Die Nachfrage nach Getreide steigt derweil seit Jahren an. „Die Zeiten, in denen die Getreidelager voll waren, sind vorbei“, sagt die WFP-Vertreterin Weltecke. Selbst bei guter Ernte sei die boomende Nachfrage nicht mehr zu decken. Die Produktion wächst nur um 1,7 Prozent im Jahr. Fällt die Ernte in wichtigen Anbauländern schlecht aus, bewirkt das folglich schnell eine Verschärfung der Situation. Steigen die Getreidepreise, steigen auch die Preise für Futtermittel und damit die Preise für Fleisch. Gleichzeitig werden aber immer mehr Futtermittel für die Tierzucht benötigt, da sich in den Schwellenländern die Essgewohnheiten ändern. Mit dem wachsenden Wohlstand steigt auch der Fleischkonsum an.

 

Länder wie Kamerun, Kenia oder auch der Senegal sind seit Jahren abhängig von den Getreideimporten aus den USA und Europa. Der eigene Anbau lohnte sich für die Länder lange nicht, mit den niedrigen Preisen für den subventionierten Weizen aus den USA und Europa konnten sie nicht mithalten. „Die Investitionen in die Landwirtschaft von Entwicklungsländern sind fahrlässig vernachlässigt worden“, sagt Weltecke. Mit eigenem Anbau können die Länder derzeit also die Missernten in anderen Ländern nicht ausgleichen. Der Abhängigkeit könnten sie aber nur so entkommen.

Spekulanten beschleunigen den Preisauftrieb

Ein weiterer Faktor, der den Anstieg der Rohstoffpreise beeinflusst, ist das verstärkte Auftreten von Spekulanten an den Rohstoffbörsen. Das ist zwar nicht der Grund für die hohen Preise, doch es verstärkt die Entwicklung. So wird aus einem Preisanstieg schnell eine Preisexplosion (siehe Interview unten). „Die hohen Preise wirken sich auch auf unsere Organisation aus, weil wir dann mit unserem Budget noch weniger Rohstoffe kaufen können“, erklärt Weltecke.

Klimawandel, Bevölkerungswachstum, veränderte Essgewohnheiten, Biotreibstoffe und der Handel der Spekulanten an der Rohstoffbörse, diese Faktoren tragen ihren Teil zu dem Entstehen einer Hungerkatastrophe bei. Noch aber ist die Lage nicht so dramatisch wie 2008. Der Reispreis bleibt bis jetzt stabil. Das ist für einen Großteil der armen Bevölkerung in Asien und Indien überlebenswichtig.

USA sind der weltweit größte Exporteur für Getreide

Viele Faktoren kommen momentan zusammen, die für die Entstehung einer Hungerkatastrophe verantwortlich sind. Die USA sind der weltweit größte Exporteur für Getreide. „In erster Linie werden das südliche Afrika und Lateinamerika mit dem Mais aus den USA beliefert“, sagt Weltecke. Steigt der Preis können sich viele Menschen dort nicht mehr genügend Nahrungsmittel leisten. Weltweit können sich eine Milliarde Menschen nicht ausreichend ernähren. Ein noch größerer Teil leidet spätestens dann Hunger, wenn die Preise für Getreide oder Reis ansteigen. Diese Menschen geben bereits 80 Prozent ihres Einkommens für Nahrung aus.

Für die Situation in Afrika ist jedoch nicht nur das Geschehen auf den Feldern der USA von Einfluss. Die Folgen des Klimawandels lässt Ernährungsexperten derzeit mit Sorge auch in die Schwarzmeerregion blicken. In Russland und Kasachstan droht der Weizen auf den Feldern zu vertrocknen. Das könnte den Weltmarktpreis weiter in die Höhe treiben. Und Dürren und Überschwemmungen werden mit Sicherheit auch in Zukunft nicht ausbleiben.

Selbst eine Gute Ernte kann die Nachfrage nicht decken

Die Nachfrage nach Getreide steigt derweil seit Jahren an. „Die Zeiten, in denen die Getreidelager voll waren, sind vorbei“, sagt die WFP-Vertreterin Weltecke. Selbst bei guter Ernte sei die boomende Nachfrage nicht mehr zu decken. Die Produktion wächst nur um 1,7 Prozent im Jahr. Fällt die Ernte in wichtigen Anbauländern schlecht aus, bewirkt das folglich schnell eine Verschärfung der Situation. Steigen die Getreidepreise, steigen auch die Preise für Futtermittel und damit die Preise für Fleisch. Gleichzeitig werden aber immer mehr Futtermittel für die Tierzucht benötigt, da sich in den Schwellenländern die Essgewohnheiten ändern. Mit dem wachsenden Wohlstand steigt auch der Fleischkonsum an.

Länder wie Kamerun, Kenia oder auch der Senegal sind seit Jahren abhängig von den Getreideimporten aus den USA und Europa. Der eigene Anbau lohnte sich für die Länder lange nicht, mit den niedrigen Preisen für den subventionierten Weizen aus den USA und Europa konnten sie nicht mithalten. „Die Investitionen in die Landwirtschaft von Entwicklungsländern sind fahrlässig vernachlässigt worden“, sagt Weltecke. Mit eigenem Anbau können die Länder derzeit also die Missernten in anderen Ländern nicht ausgleichen. Der Abhängigkeit könnten sie aber nur so entkommen.

Spekulanten beschleunigen den Preisauftrieb

Ein weiterer Faktor, der den Anstieg der Rohstoffpreise beeinflusst, ist das verstärkte Auftreten von Spekulanten an den Rohstoffbörsen. Das ist zwar nicht der Grund für die hohen Preise, doch es verstärkt die Entwicklung. So wird aus einem Preisanstieg schnell eine Preisexplosion (siehe Interview unten). „Die hohen Preise wirken sich auch auf unsere Organisation aus, weil wir dann mit unserem Budget noch weniger Rohstoffe kaufen können“, erklärt Weltecke.

Klimawandel, Bevölkerungswachstum, veränderte Essgewohnheiten, Biotreibstoffe und der Handel der Spekulanten an der Rohstoffbörse, diese Faktoren tragen ihren Teil zu dem Entstehen einer Hungerkatastrophe bei. Noch aber ist die Lage nicht so dramatisch wie 2008. Der Reispreis bleibt bis jetzt stabil. Das ist für einen Großteil der armen Bevölkerung in Asien und Indien überlebenswichtig.

Es gilt nun, rechtzeitig Vorkehrungen zu treffen. Exportstopps, wie es sie vor vier Jahren gab, gilt es in diesem Jahr zu verhindern. Vor vier Jahren exportierte Russland plötzlich kein Getreide mehr, um die Versorgung der eigenen Bevölkerung zu sichern. Solche Maßnahmen führen zu einer weiteren Verschärfung, weil sie das Angebot künstlich verknappen. Das Welternährungsprogramm bereitet sich bereits auf einen möglichen Einsatz in den Krisengebieten vor. Noch schauen die Helfer hoffnungsvoll auf die Getreideernte in Brasilien. Nach den bisherigen Prognosen scheint sie gut auszufallen. Sie könnte so die Situation etwas entschärfen.