Im 1900-Seelen-Ort Nußdorf eröffnet am Freitag das CaféK. Die Chefin hat viel vor mit ihrem Betrieb – und viel Rückendeckung vom Kunstmäzen Peter Klein.

Eberdingen - Ein kleines schmuckloses Gewerbegebiet in einem kleinen Dorf mit nicht einmal 2000 Einwohnern – die meisten Gastronomen würden das wohl allenfalls als 1c-Lage bezeichnen. Für Tamara Geier ist Nußdorf 1a. Sie eröffnet dort am heutigen Freitag ihr Café K – einen ambitionierten Gastronomiebetrieb mit gut 50 Sitzplätzen, selbst gemachtem Eis und Kuchen nach Opas Rezepten. Eigentlich ist sie mit ihrem Hauptbetrieb, dem Café Kommod in Illingen (Enzkreis) bestens ausgelastet. „Ich wollte nie eine Filiale“, sagt die junge Konditormeisterin. Aber dieses Café ist nichts Gewöhnliches.

 

Für dieses Projekt musste die 26-Jährige nicht mit Maklern feilschen, sie musste keine teuren Hypotheken aufnehmen oder den Eigentümer in der Pachtfrage runterhandeln. Im Gegenteil: der Eigentümer hat sie angerufen und gebeten, das Café zu übernehmen. Im namensgebenden K steckt viel vom Hintergrund des Projektes. K steht in erster Linie für Peter Klein. Der ehemalige Unternehmer hat sich das Café direkt neben sein architektonisch reizvolles, bei Kunstfreunden beliebtes Museum Kunstwerk – auch dafür steht das K – bauen lassen. Die Mission des Mäzens heißt „den Nußdorfern etwas zurück geben“ – weshalb das neue Café mit gediegenem Ausblick auf die Kunst nicht nur für Besucher des Museums gedacht ist, sondern auch als Treffpunkt für die 1900 Nußdorfer.

Wer wissen will, was Tamara Geier in Nußdorf vor hat, muss einen Blick nach Illingen werfen. Dort hat sie mit ihren Eltern 2008 ein marodes Fachwerkhaus im Ortskern saniert, um dort ein Café einzurichten. Falls damals jemand gedacht haben sollte „Was wollen die in diesem 7000-Einwohner-Nest?“, dann wurde er eines Besseren belehrt. Das Café Kommod genießt inzwischen einen überregional ausstrahlenden guten Ruf, vor allem für seine Kuchen. Fertigmischungen, Tüten oder jede Form von Trickserei – etwa Kaffeesatz für die Optik im Vanilleeis – sind bei ihr tabu.

Klein hat einen erlesenen Geschmack

Die ambitionierte Konditorin aus Illingen war Kleins Wunschpächterin. Der Kunstsammler ist Stammgast im Kommod (wieder ein K!) und nicht dafür bekannt, bei der Qualität Kompromisse zu machen. Insofern steht Tamara Geier in einer Reihe mit bekannten Kunstgrößen wie Robert Rauschenberg oder Alex Katz. Die Konditormeisterin selbst sieht das nüchterner. „Er liebt unseren Apfelkuchen“, sagt sie.