Ebola-Ausbruch Zäher Kampf gegen das Virus

Zum ersten Mal ist das Virus in einer Großstadt im Kongo aufgetaucht. Die Behörden gehen mit allen Mitteln gegen den Ausbruch vor. Doch ist die Krankheit nun besser beherrschbar? Die Einschätzung von Experten.
Goma/ Genf - Das Ebola-Virus ist zurück – wieder einmal. Dieses Mal trifft es die Demokratische Republik Kongo. Seit der großen Epidemie in Westafrika in den Jahren 2014 und 2015 hat sich in der Forschung einiges getan. Doch ist die Krankheit nun besser beherrschbar? Die Einschätzung von Experten.
Nach der Epidemie in Westafrika 2015 wurde die Impfstoffentwicklung insbesondere dreier Wirkstoffe intensiv vorangetrieben. Normalerweise dauert so ein Prozess zehn bis 15 Jahre, heißt es beim PEI. Erschwerend kommt bei Ebola hinzu, dass nach Abklingen eines Ausbruchs die Wirksamkeit eines Impfstoffs nur schwerlich überprüft werden kann, so Cichutek. Doch im Oktober 2017 vermeldete die Universität Tübingen einen Erfolg: Internationale Forscher haben erfolgreich einen der drei Impfstoffkandidaten gegen Ebola-Viren an Menschen getestet. Inzwischen steht der Wirkstoff rVSV-ZEBOV, der von dem US-Konzern Merck in Burgwedel bei Hannover hergestellt wird, kurz vor der Zulassung. Zum Einsatz kommt er dennoch: 4000 Einheiten seien von der kongolesischen Regierung freigegeben worden. Der Impfstoff besteht aus einem lebenden Virus für Tierkrankheiten, dem die Forscher das Gen für das wichtigste Oberflächenprotein des Ebola-Erregers verpasst haben. Wird das Virus dem Menschen geimpft, verursacht es eine leichte Infektion, die das Immunsystem zur Bildung von Antikörpern gegen das Ebola-Oberflächenprotein veranlasst. „Der Wirkstoff wird vom Menschen recht gut vertragen“, sagt Peter Kremsner. Der Tübinger Tropenmediziner ist einer der Koordinatoren der internationalen Impfstudie und leitet die Testreihen im zentralafrikanischen Gabun. Es habe zwar in Einzelfällen Nebenwirkungen wie eine Gelenkentzündung gegeben, „aber diese sind nie schwerwiegend gewesen“.
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