Die deutsche Schauspielerin Edith Hancke ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Hancke galt als „Königin des Boulevard-Theaters“.

Berlin - Die Schauspielerin Edith Hancke, als „Königin des Boulevards“ gefeiert, ist am Donnerstag mit 86 Jahren in Berlin gestorben. Das bestätigte das Berliner Theater am Kurfürstendamm der Deutschen Presse-Agentur.

 

Bekannt für ihre „Berliner Schnauze“ und die kratzige Stimme stand Hancke jahrelang zusammen mit ihrem Ehemann und Schauspielkollegen Klaus Sonnenschein auf der Bühne. Daneben trat sie in zahlreichen Filmen auf und wirkte in 150 Folgen der populären RIAS-Unterhaltungsserie „Pension Spreewitz“ mit. Ihre Liebe galt aber vor allem dem Theater. „Man will ja wissen, ob es ankommt, was man so macht“, sagte sie einmal.

An der Schauspielschule war die gebürtige Berlinerin einst wegen angeblich mangelnden Talents durchgefallen. Drei Wochen später bekam sie jedoch schon ihre erste Filmrolle in Hauptmanns „Biberpelz“. Danach spielte sie unter anderem am Berliner Renaissance-Theaters, am Deutschen Theater, am Schillertheater und an der Tribüne. Zwei Jahre lang war sie Mitglied des Kabaretts „Die Stachelschweine“.

Zu ihren bekannten Filmen gehören etwa „Der Raub der Sabinerinnen“ (1954), „Der Hauptmann von Köpenick“ (1956) und die Titelrolle im Klassiker „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ (1962). Zuletzt stand sie 2009 an der Seite von Christine Neubauer in der ARD-Komödie „Schaumküsse“ vor der Kamera. Mit ihrer markanten, hellen Stimme wirkte sie zudem in zahlreichen Filmen als Synchronsprecherin mit.

1987 wurde die ebenso zurückhaltende wie populäre Darstellerin mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Im Jahr 2000 erhielt sie die Goldene Kamera für ihr Lebenswerk.