Der Titelverteidiger Frisch auf Göppingen verliert im Halbfinale beim Final Four des EHF-Pokals deutlich gegen die Rhein-Neckar Löwen. Die Löwen treffen am Sonntag auf den Gastgeber Nantes.

Nantes - Die Handballer der Rhein-Neckar Löwen stehen im Finale des EHF-Pokals und dürfen weiter vom ersten Titel der Vereinsgeschichte träumen. Die Badener treffen beim Final Four in Frankreich am Sonntag (18.00 Uhr) auf Gastgeber HBC Nantes. Die Löwen setzten sich Samstag im Halbfinale vor 5000 Zuschauern im ausverkauften Palais des Sports im deutschen Duell mit 28:22 (12:7) gegen den Titelverteidiger Frisch Auf Göppingen durch. Nantes hatte zuvor das dänische Team Tvis Holstebro mit 26:20 (11:9) geschlagen.

 

Im vergangenen Jahr waren die Löwen im Halbfinale noch am Bundesliga-Konkurrenten Göppingen gescheitert. Für Frisch Auf endete nun eine Serie mit zwei EHF-Pokal-Titeln nacheinander, kommende Saison können die Schwaben daher nicht am Europapokal teilnehmen.

Im Finale müssen die erst 2002 gegründeten Löwen allerdings auf Zarko Sesum verzichten. Der Serbe verdrehte sich gegen Frisch Auf in der 46. Minute das Knie und wurde zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht. Den Grundstein für den Sieg legte der Bundesliga-Tabellenzweite bereits in der ersten Hälfte. Nach einem schnellen 0:2-Rückstand bestimmte die bärenstarke Abwehr der Mannheimer und ihr herausragend haltender Torhüter Niklas Landin die Partie. Der Däne wehrte in den ersten 30 Minuten elf Bälle ab, darunter einen Siebenmeter. Am Ende kam Landin auf 17 Paraden.

Eine Resultatsverbesserung reichte den Göppingern nicht

„Wir haben hinten dicht gemacht“, sagte Spielmacher Andy Schmid und blickte auf das Finale voraus: „Wenn wir so spielen, werden wir den Pokal holen.“

Die Göppinger probierten nach der Pause vieles aus, um den souveränen Gegner zu stoppen. Zwischendurch versuchte der aktuelle Tabellenelfte der Bundesliga sogar, mit einer Manndeckung übers ganze Feld zum Erfolg zu kommen, aber die Löwen behielten jederzeit kühlen Kopf und bauten ihren Vorsprung zwischenzeitlich bis auf acht Tore aus. Am Ende gelang Göppingen zwar eine Resultatsverbesserung, am verdienten Sieg der Löwen änderte das aber nichts mehr.

Nantes hatte im ersten Halbfinale nur knapp zehn Minuten Probleme mit dem dänischen Außenseiter Holstebro. Mit fünf Toren in Serie vom 4:5 zum 9:5 gaben die Franzosen der Begegnung den entscheidenden Richtungswechsel. Nach der Pause kontrollierte Nantes die Partie und profitierte von den guten Leistungen des spanischen Weltmeister-Duos Valero Rivera (8/4 Tore) und Jorge Maqueda (5). Trainer Thierry Anti erklärte mit Blick auf das Endspiel: „Mit dem Heimvorteil, der uns trägt, wollen wir den Pokal gewinnen.“