Der Westen muss mit dem Iran im Gespräch bleiben – unterwerfen muss er sich nicht, mahnt unser Korrespondent Thomas Seibert.

Ausgerechnet zum Jahrestag der September-Proteste im Iran setzen die USA einen Gefangenenaustausch mit Teheran in Kraft, der dem Mullah-Regime sechs Milliarden Dollar einbringt. Das sieht nicht nur schlecht aus – es zeigt auch überdeutlich, dass der Westen eine neue Iran-Politik braucht. Amerika und Europa haben zwar ein berechtigtes Interesse daran, eine iranische Atombombe zu verhindern. Doch sie sollten den Eindruck vermeiden, dass sie wegen ihrer Interessen den Widerstand von Millionen Iranerinnen und Iranern gegen die theokratische Diktatur ignorieren.