In der Serie „Ein Stück Cannstatt“ stellen wir alle 18 Stadtteile des größten Stuttgarter Stadtbezirks vor. Heute geht es um Im Geiger. Fast die Hälfte der 148,7 Hektar großen Fläche ist nicht bebaut, sondern landwirtschaftlich genutzt.

Bad Cannstatt - Seit seiner Geburt lebt Edgar Praxl in Bad Cannstatt – mit einer Ausnahme. Zunächst wohnte die Familie des heute 82-Jährigen an der Daimlerstraße, später an der Sodener Straße im Seelberg. Im Jahr 1978 kaufte der freie Handelsvertreter das Reihenhaus an der Dinkelsbühler Straße. „Zwischendurch wohnten wir einige Wochen im Rosensteinbunker“, erzählt Praxl. Das war im Jahr 1947. Zuvor hatte die Familie einige Jahre in Eberhardzell bei Biberach verbringen müssen – das Haus an der Daimlerstraße war beim Fliegerangriff 1944 zerstört worden.

 

In seinem Stadtteil fühlt sich Edgar Praxl mehr als wohl. „Er ist schön gelegen und sehr friedlich“, sagt er. Im Geiger grenzt im Norden an der Nürnberger Straße, schmiegt sich im Westen an der S-Bahn-Linie entlang und im Osten endet der Stadtteil an der Beskidenstraße. Grob ist Im Geiger in zwei Hälften geteilt: nördlich stehen Wohnhäuser, im südlichen Teil herrscht Natur vor: Wein, Gartenhäusle, Grün. Laut Datenkompass der Stadt Stuttgart aus dem Jahr 2014/2015 sind das 45,6 Prozent landwirtschaftliche Fläche im Gegensatz zu 54,4 Prozent Siedlungs- und Verkehrsfläche.

Zusammensitzen beim Wein- und Apfelfest

Einkaufsmöglichkeiten gibt es kaum für die 2415 Haushalte mit den 4652 Einwohnern. „Aber die S-Bahn ist nahe, die Haltestelle Nürnberger Straße, und auch die Stadtbahn“, sagt Praxl. Die Nachbarschaft sehe man beim Weinfest des Wengerters Dürr an der Rommelshauser Straße oder beim Apfelfest der Familie Bauer, erzählt Praxl, der gesellig ist und gerne Kontakt mit Bekannten pflegt. „Auf den Festle sitzt man gemütlich zusammen und plaudert über die schönen alten Tage“, sagt der einstige Jugend- und Amateurspieler des VfB, der heute noch regelmäßig mit den Montagskickern auf dem Platz steht.

Sohn und Tochter des Ehepaars Praxl hat es beruflich nach Köln gezogen, wo sie mit ihren Familien leben. Sie kommen aber regelmäßig und gerne zurück nach Bad Cannstatt – in ihre Heimat.

Einwohner:
4652

Fläche:
148,7 Hektar

Besonderheit:
Knapp die Hälfte des Stadtteils ist landwirtschaftliche Fläche