In Stuttgart steigt am nächsten Wochenende die Weltmeisterschaft der Sportholzfäller. Mit dabei ist der 24-jährige David Messer aus Zell unter Aichelberg.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Zell u. A. - Am vergangenen Wochenende sind seine Kräfte noch als Umzugshelfer in der Nachbarschaft des elterlichen Hauses in Zell unter Aichelberg gefragt gewesen. Am nächsten Freitag wird David Messer erneut Hand anlegen: in der Stuttgarter Porsche-Arena bei den Weltmeisterschaften der Sportholzfäller, dem Finale der Stihl-Timbersports-Series. Der 24-Jährige gehört zur so genannten Rookie-Staffel und hält damit, zusammen mit Markus Scholz aus Asperg im Kreis Ludwigsburg die Fahnen der Region hoch.

 

Wann genau David Messer gefordert sein wird und welche Übung im Nachwuchs-Teamwettbewerb auf ihn wartet, ist im Moment noch offen. Ob er mit der Stocksaw, einer handelsüblichen Stihl-Motorsäge vom Typ 661, der Single Buck, einer Zugsäge, oder im Underhand Chop, also mit der Axt, antritt, entscheiden die Trainingseindrücke in dieser Woche. Auch den Standing Block Chop, eine weitere Axt-Disziplin, würde er sich zutrauen. „Ich bin aber erst mal froh, dass ich überhaupt mit dabei bin“, freut sich Messer auf den Abend in der Landeshauptstadt.

Mit einem Beilchen hat alles begonnen

Seine Affinität zum Holzfällen ist zunächst einmal familiär bedingt. Mit dem Opa und dem Papa war er schon als Kind im eigenen Wald unterwegs, wenn es darum ging, das notwendige Heizmaterial zu schlagen. „Ich hab dann immer ein Beilchen genommen und durfte irgendwelche Äste zuspitzen. Auf jeden Fall hatte ich sehr viel Spaß dabei“, erinnert er sich. Animiert, nicht zuletzt durch einschlägige Fernsehsendungen, meldete sich David Messer dann im Frühjahr 2010 zu einem ersten Schnuppertraining an, fuhr ins fränkische Stockheim, bewies ein gewisses Grundtalent und überzeugte damit den Leiter des dortigen Timbersports-Stützpunkt, Phillip Vielwerth.

In der Folge gab es etliche Einladungen zum Basistraining, doch musste es der junge Zeller wegen seines Maschinenbaustudiums etwas ruhiger angehen lassen. Und außerdem koste einen die ganze Geschichte in einer solchen Randsportart ja auch Geld, betont Messer. „Allein schon das Equipment ist sehr teuer bis noch teurer“, fügt er hinzu. Die Weltmeisterschaft vor der eigenen Haustüre hat ihn dann aber doch motiviert, und so wurde fleißig die Säge geschmiert und die Axt geschwungen., um einen Platz im Team zu ergattern.

Der Opa ist mächtig stolz auf seinen Enkel

Ob und wie es für ihn nach den Titelkämpfen weitergehen wird, vermag der 1,90 Meter große Modellathlet indes noch nicht zu sagen. „Der Aufwand ist doch ziemlich groß, und bei den Aktiven müsste ich schon eine Schippe drauflegen“, erklärt er. Allerdings habe er sich mit einer neuen Ausrüstung eingedeckt. „Ich muss einfach mal abwarten“, ergänzt David Messer.

Dass ihm die Familie und seine Freunde in der Porsche Arena die Daumen drücken, ist keine Frage. Auch wenn die Reaktionen auf sein neues Hobby am Anfang eher verhalten ausgefallen sind: „Es hieß zunächst, dass ich mit dem Holz im eigenen Wald ja genug zu tun hätte.“ Nun sei aber selbst der Opa mächtig stolz, dass sein Enkel bei den Weltmeisterschaften an den Start geht.


Der Höhepunkt der Stihl-Timbersports-Series (www.stihl-timbersports.de) steht am nächsten Wochenende, 25. und 26. Oktober, in der Stuttgarter Porsche-Arena auf dem Programm. Auftakt ist am Freitag um 19 Uhr mit den Teamwettbewerben um den Weltmeistertitel, bei dem sich die deutschen Teilnehmer mit der internationalen Elite zu messen haben.

Auch die Einzelkonkurrenzen am Samstag beginnen um 19 Uhr, wobei es ebenfalls in Wettbewerben namens Stocksaw, Single Buck, Hot Saw, Underhand Chop, Standing Block Chop und Springboard zur Sache geht.