Ute hat ihren Frieden damit gemacht, dass ihr älterer Bruder in ihrem Leben keine Rolle spielen will. Als er überraschend stirbt, merkt sie, dass Familie doch nicht so einfach aufhört. Die Geschichte eines Abschieds.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)
Hilke Lorenz

Nur kein Brimborium. Keine Todesanzeige. Kein Trauerredner. Was hätte sie ihm auch erzählen sollen. Einfach ein schlichter Abschied, weil man seinen Bruder ja irgendwie beisetzen muss, sollte es sein. Anton, der Name ist geändert, ist Utes großer Bruder. Zwei Jahre älter als sie. Da möchte man sich gerne ein inniges Verhältnis vorstellen, eine Geschwisterliebe, die beide füreinander durch Dick und Dünn gehen lässt. Stellt sich zwei vor, die sich nach dem Tod der Eltern gegenseitig Halt geben, wie man ihn eben manchmal braucht. Aber Anton ist keiner, der seiner kleinen Schwester das geben kann. Mit seiner Mutter verbindet ihn ein innigeres Verhältnis. Bevor sie 2018 stirbt, gibt sie Ute den Wunsch mit auf den Weg: „Seid gut miteinander!“ Was aber tun, wenn der andere das gar nicht will?