Frederik Rönnow, der Torhüter von Eintracht Frankfurt, hat gegen Bayer Leverkusen eine Top-Leistung geboten. Doch ab sofort ist der Keeper doppelt gefordert – in familiärer Mission. Weshalb er unser Sportsfreund des Tages ist.

Sport: Dirk Preiß (dip)

Frankfurt - Die Psychologie des Torhüterspiels kann ja so banal sein. „Wenn man als Torwart die ersten Bälle hält, gibt das Selbstvertrauen.“ Sagte am späten Freitagabend Frederik Rönnow – und hatte da gerade den Beweis erbracht, dass es auch noch andere Weisheiten gibt. Zum Beispiel: Wenn man als Torhüter kurz vor dem Spiel ein Neugeborenes im Arm hält, gibt das Selbstvertrauen.

 

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Von Dienstagabend bis Donnerstagmorgen, 6 Uhr, hatte der Torhüter von Eintracht Frankfurt jedenfalls kaum ein Auge zugemacht, seine Frau lag in den Wehen, dann war er erstmals Vater geworden. Am Freitagabend stand er dann für die Eintracht gegen Bayer Leverkusen im Tor – und hielt Bälle, die manch einer schon im Netz gesehen hatte. Nach dem 3:0 gehörten dem bisherigen Ersatzmann von Kevin Trapp die Ovationen – und er meinte: „Das ist mehr, als ich mir je erträumen konnte.“ Er fügte scherzhaft an: „Auch, weil mir der Schlaf zum träumen gefehlt hat.“

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Hellwach war er dennoch gewesen – was in Frankfurt die Wenigsten überraschte. Zwar hatte er seit seinem Wechsel im Sommer 2018 viel Verletzungspech und Kevin Trapp vor der Nase (dessen Nachfolger er eigentlich sein sollte). Von Rönnows Fähigkeiten war man aber stets überzeugt. Nun kamen sie endlich zum Vorschein. „Die Geburt seines Kindes war die richtige Inspiration“, mutmaßte Doppeltorschütze Goncalo Paciencia – und überließ dem dänischen Kollegen die Rolle des Helden des Abends. Der sich künftig aber doppelt beweisen muss. Im Eintracht-Tor – und am Wickeltisch.