Doch warum trinken allen ökologischen Nachteilen zum Trotz die Deutschen vor allem Wasser, aber auch Saft, Limonade und andere Getränke am liebsten aus Einweg-Kunststoffflaschen? Die Umwelthilfe hat hierfür vor allem zwei Gründe ausgemacht: "Verantwortlich sind zum einen Discounter wie Lidl und Aldi, die ausschließlich auf Ex-und-hopp-Flaschen setzen; zum anderen Einweg-Getränkehersteller, die über eine irreführende Produktkennzeichnung die Erkennungsmerkmale von Ein- und Mehrwegverpackungen verwischen." Letzteres ist auch dem Umweltbundesamt ein Dorn im Auge. Daher unterstützt es laut Flasbarth die derzeit laufende Initiative der Bundesregierung, die Kennzeichnungspflicht für Einweggetränkeverpackungen einzuführen. "Das würde den Verbrauchern die richtige Wahl erleichtern", so der UBA-Präsident.

 

Noch ist es aber nicht so weit, und so will eine "Mehrweg-Allianz" die Verbraucher informieren. Dazu hat die Deutsche Umwelthilfe zusammen mit der Stiftung Inititative Mehrweg sowie den privaten Brauereien und anderen Wirtschaftsverbänden die Kampagne "Mehrweg ist Klimaschutz" ins Leben gerufen. Die Initiative hat berechnet, dass über den gesamten Lebenszyklus Mineralwasser aus Mehrweg-Glasflaschen - diese werden 40- bis 60-mal wiederbefüllt, bevor sie recycelt werden - im Vergleich zur Einweg-Kunststoffflasche nur etwa halb so viel Treibhausgas CO2 produziert. Pro Liter sind es dieser Rechnung zufolge 55 Gramm weniger CO2.

Ein großer Vorteil von Mehrwegflaschen ist zudem, dass sie in der Regel regional abgefüllt, vertrieben und getrunken werden. Der übliche Lieferradius der zumeist kleinen und mittelständischen Abfüller liegt nach Angaben der Mehrweg-Initiative bei rund 60 Kilometer. Mineralwasser ist längere Strecken unterwegs: Mehrwegflaschen im Durchschnitt 260 Kilometer vom Abfüllort bis zum Endkunden, Einwegflaschen allerdings fast doppelt so weit.