Baden-Württemberg: Heinz Siebold (sie)

Von der Enttäuschung haben sich Eltern, Schule und Gemeinde bis heute nicht erholt. Schulamtsdirektor Manfred Vossler verteidigt die Entscheidung: „Wir haben uns strikt an die bildungspolitischen Vorgaben der Regierung gehalten.“ Es habe auch an den fehlenden baulichen Voraussetzungen gelegen.

 

Die Hinterzartener wundern sich, wenn sie über den Feldberg hinweg nach Todtnau im Nachbarkreis Lörrach schauen. Dort hat es auch eine Initiative gegeben – allerdings gegen die Gemeinschaftsschule. Trotzdem wurde eine solche genehmigt. Das findet auch Schulamtsdirektor Vossler „sehr seltsam.“ Vater Stefan Krauss sagt: „Bei uns sind die Eltern dafür, dort dagegen – was ist eigentlich mit dem Elternwillen?“ Außerdem: Viele der in einer zweiten Tranche genehmigten Gemeinschaftsschulen haben weder die Zahl von 40 Schülern und auch keine Zweizügigkeit erreicht – und dennoch grünes Licht bekommen haben.

Jetzt kommt Titisee-Neustadt ins Spiel

Rudolf Bosch, mittlerweile Schulpräsident im Freiburger Regierungspräsidium und ein ausgesprochener Anhänger der Gemeinschaftsschule, äußert sich zum Hochschwarzwald nicht mehr selber. Sein Grundsatzreferent Martin Vossler, Bruder des Schulamtsdirektors versucht, die Wogen zu glätten. Die Hinterzartener sollen doch „jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken“, sondern einen neuen Antrag, diesmal zusammen mit der Gemeinde Titisee-Neustadt stellen. Diese Idee stößt weder bei der Gemeinde Hinterzarten noch bei den Eltern auf Gegenliebe. Auch nicht die Absicht, weiterführende Schulen künftig an wenigen Standorten zu konzentrieren. Nach Neustadt sind es mehr als zwölf, nach Hinterzarten sechs Kilometer Schulweg.

Junge Leute auf dem Land brauchen Bildung

Im Nachbarkreis Lörrach gab es Proteste

Von der Enttäuschung haben sich Eltern, Schule und Gemeinde bis heute nicht erholt. Schulamtsdirektor Manfred Vossler verteidigt die Entscheidung: „Wir haben uns strikt an die bildungspolitischen Vorgaben der Regierung gehalten.“ Es habe auch an den fehlenden baulichen Voraussetzungen gelegen.

Die Hinterzartener wundern sich, wenn sie über den Feldberg hinweg nach Todtnau im Nachbarkreis Lörrach schauen. Dort hat es auch eine Initiative gegeben – allerdings gegen die Gemeinschaftsschule. Trotzdem wurde eine solche genehmigt. Das findet auch Schulamtsdirektor Vossler „sehr seltsam.“ Vater Stefan Krauss sagt: „Bei uns sind die Eltern dafür, dort dagegen – was ist eigentlich mit dem Elternwillen?“ Außerdem: Viele der in einer zweiten Tranche genehmigten Gemeinschaftsschulen haben weder die Zahl von 40 Schülern und auch keine Zweizügigkeit erreicht – und dennoch grünes Licht bekommen haben.

Jetzt kommt Titisee-Neustadt ins Spiel

Rudolf Bosch, mittlerweile Schulpräsident im Freiburger Regierungspräsidium und ein ausgesprochener Anhänger der Gemeinschaftsschule, äußert sich zum Hochschwarzwald nicht mehr selber. Sein Grundsatzreferent Martin Vossler, Bruder des Schulamtsdirektors versucht, die Wogen zu glätten. Die Hinterzartener sollen doch „jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken“, sondern einen neuen Antrag, diesmal zusammen mit der Gemeinde Titisee-Neustadt stellen. Diese Idee stößt weder bei der Gemeinde Hinterzarten noch bei den Eltern auf Gegenliebe. Auch nicht die Absicht, weiterführende Schulen künftig an wenigen Standorten zu konzentrieren. Nach Neustadt sind es mehr als zwölf, nach Hinterzarten sechs Kilometer Schulweg.

Junge Leute auf dem Land brauchen Bildung

Im Moment hat der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald keine einzige, der Stadtkreis Freiburg eine und der Landkreis Emmendingen gar keine Gemeinschaftsschule. Im Landkreis Lörrach dagegen gibt es vier, im Schwarzwald-Baar-Kreis fünf. „Die Gemeinschaftsschule ist auch eine Chance, Schulen im ländlichen Raum überhaupt zu sichern“, sagt Mutter Ina Eckert-Steiert. Bildung sei im ländlichen Raum ein wichtiger Standortfaktor, sagt der Bürgermeister. „Wenn man will, dass die jungen Leute hier bleiben, muss man ihnen Bildungschancen bieten“, sagt Vater Martin Wangler. Eine menschenleere Kulisse mit viel Tannenwald nütze auch dem Tourismus nicht.

Am 12. September will das Regierungspräsidium Bürgermeister, Schulleiter, und andere Entscheidungsträger in Teningen zur Auftaktveranstaltung für einen regionalen Schulentwicklungsplan versammeln. „Den hätte man schon früher machen sollen“, seufzt Bürgermeister Tatsch. „Dann wären wir nicht ins Leere gelaufen.“