EM 2024 in Stuttgart Flohmarkt auf Karlsplatz muss umziehen
Die EM beansprucht viel Platz in der Innenstadt. Auch die Händler des Flohmarkts müssen weichen. Nun haben sie nach langer Suche und trotz Bedenken der Polizei einen neuen Platz gefunden.
Die EM beansprucht viel Platz in der Innenstadt. Auch die Händler des Flohmarkts müssen weichen. Nun haben sie nach langer Suche und trotz Bedenken der Polizei einen neuen Platz gefunden.
Auf so einem Flohmarkt kann man allerhand kaufen. Das ist sein Wesenszug. Und seine Attraktivität. Man kann auch ziemlich viel mit den gebrauchten Sachen anstellen. Sogar Dinge, die man sich kaum vorstellen kann. Nach mehr als 50 Jahren des Handelns und Verkaufens auf dem Flohmarkt kann man Jörg Trüdinger kaum mehr verblüffen. Aber der Polizei ist dies gelungen. Die Sachen vom Flohmarkt ließen sich als gefährliche Wurfgegenstände missbrauchen, bekam der Sprecher des Flohmarkts zu hören. Daher könne die Polizei einen Umzug des Flohmarkts vom Karlsplatz auf die Kronprinzstraße während der Zeit der EM nicht befürworten.
Horden von Hooligans, die sich während der EM in Stuttgart mit Vasen, Kleiderbügeln, Legosteinen und Büchern eine Schlacht liefern? Da muss man erst einmal darauf kommen. Aber gut, an Skurrilem fehlt es nie, wenn die internationalen Fußballverbände Städte mit ihren Meisterschaften ändern. Vor der WM 2006 versuchte die Fifa die Mercedesstraße zu tilgen, die Straßenschilder am Stadion sollten abgeklebt werden, zwecks angeblich unerlaubter Werbung. Die Schweizer wollen den Fernsehturm sperren lassen, um auf der Waldau im Gazistadion im Geheimen trainieren zu können. Und die Uefa hat dem Vernehmen nach auch schon versucht, dass in Bad Cannstatt die Wirte ihre Bierwerbung abhängen, damit der offizielle Bierpartner Bitburger in vollem Glanze erstrahlen kann.
Weil während der EM der Schlossplatz, der Marktplatz, der Karlsplatz und der Schillerplatz mit Fanfesten bespielt werden, müssen die sonstigen Nutzer weichen. Der Wochenmarkt muss auf die Königstraße, der Fischmarkt rückt in den Mai, die Jazz Open auf Ende Juli, die CSD-Disco zieht an den Rotebühlplatz. Auch der Flohmarkt muss weichen. Lange hat man diskutiert. Der Kleine Schlossplatz, das Hospitalviertel, die Kronprinzstraße, der Hof der Rotebühlkaserne waren in der Diskussion. Nun wird es die Querspange zwischen dem Rotebühlplatz und dem Laden von C & A. Jeden Samstag vom 25. Mai bis zum 13. Juli findet dort tagsüber der Flohmarkt statt. „Damit sind wir zufrieden“, sagt Trüdinger, „dort gibt es Publikumsverkehr, kommen Menschen vorbei.“ Auf den Flächen neben der Fahrbahn für Busse und Taxen können die 120 Händler ihre Stände aufbauen. Wie viele dann tatsächlich mit umziehen, weiß Trüdinger auch nicht, einigen sei das Ungewohnte zu mühsam. Daher rechnet er mit „gut 80 Händlern“. Die ihr übliches Repertoire anbieten. Und das obwohl man mit manchen Sachen werfen kann.