Ein ausgelassener Fan springt auf einem Mercedes herum, ein anderer sucht die Konfrontation mit der Polizei: Nach den EM-Spielen der Türkei und Albanien kommt es in Ludwigsburg zu Zwischenfällen.

Ludwigsburg - Teils aggressive Fußballfans haben am Wochenende in Ludwigsburg die Polizei gefordert.

 

Wie die Beamten melden, kam es am Freitagabend – nach dem Spiel Spanien gegen die Türkei – in der Wilhelmstraße zum ersten Zwischenfall. Die Polizisten standen dort vor der Einfahrt zu einem Schnellrestaurant und beobachteten den Verkehr, als gegen 23 Uhr ein 24-Jähriger mit seinem Auto in Richtung Sternkreuzung an den Beamten vorbeifuhr. Plötzlich bremste er, blieb mitten in der Einfahrt auf dem Gehweg stehen, stieg aus und rannte laut schreiend auf die Beamten zu. Der junge Mann ließ sich nicht beruhigen und wurde stetig lauter und aggressiver.

Als er anfing, die Beamten zu treten, legten sie ihm Handschellen an. Zwischenzeitlich war auch seine 23-jährige Beifahrerin aus dem Auto ausgestiegen. Sie konnte von den Polizisten nur mit Mühe davon abgehalten werden, dem 24-Jährigen zu Hilfe zu kommen. Als andere Passanten auf die Situation aufmerksam wurden und begannen, sich mit dem Streithahn zu solidarisieren, drohte die Lage zu eskalieren. Doch durch den Einsatz von Polizeihunden gelang es der Polizei schließlich, die Meute von rund 50 aggressiven Personen abzudrängen.

Unter Rufen auf Türkisch protestierten die Menschen. Letztlich wurde der 24-jährige Unruhestifter aufs Polizeirevier gebracht. Nach einer Anzeigenaufnahme konnte er wieder gehen.

Mann springt auf Auto herum

Am Sonntag kam es dann auf Höhe der Kreuzung Mylius- und Schillerstraße zum zweiten Zwischenfall. Nach dem Sieg Albaniens gegen Rumänien war ein Autofahrer gegen 22.50 Uhr von der Schillerstraße in Richtung Bahnhof unterwegs, als der Verkehr wegen feiernder Fußball-Fans ins Stocken geriet. Plötzlich stieg ein Unbekannter auf die Motorhaube und das Dach des Vito und sprang dort mehrmals auf und ab, so dass das Dach eingedellt wurde und die Beleuchtung im Innenraum des Autos aus der Verankerung riss. Dann tauchte der Vandale wieder in der Menschenmenge unter und machte sich aus dem Staub.

Der Mann hatte einen freien Oberkörper, soll etwa Anfang 20 und rund 1,80 Meter groß sein. Er hat eine athletische Figur, ist braun gebrannt und hat dunkles kurzes Haar. Zur Tatzeit trug er eine dunkle Jogginghose.

Verkehr kommt zum Erliegen

Kurze Zeit später hatten sich knapp 200 Autos zu einem Autokorso zusammengefunden, der auf der Wilhelmstraße auf eine ähnliche Anzahl Feiernder traf, so dass der Verkehr zum Erliegen kam und die Zufahrten zur Wilhelmstraße gesperrt wurden. Sie konnten erst kurz nach Mitternacht wieder freigegeben werden, nachdem sich die Menge der jubelnden Korso-Teilnehmer und Fußgänger nahezu reibungslos aufgelöst hatte.