Region

 

Die als HOT bezeichnete Region umfasst die Landkreise Hohenlohe, Neckar-Odenwald und Main-Tauber, die im Norden von Baden-Württemberg liegen. Rund 400 000 Einwohner leben dort. Die Region ist 3207 Quadratkilometer groß, gut ein Drittel der Fläche ist bewaldet. In der Region befinden sich mehr als zehn Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche Baden-Württembergs. Mehr als 4500 landwirtschaftliche Betriebe bewirtschaften rund 1600 Quadratkilometer.

Wettbewerb

Im Jahr 2008 nahm die Region HOT an einem bundesweiten Wettbewerb der Bioenergieregionen teil, den das Landwirtschaftsministerium ausgeschrieben hatte. Der Wettbewerb ist ein wesentlicher Bestandteil des Aktionsprogramms „Energie für morgen – Chancen für ländliche Räume“ des Bundesministeriums. Seit 2009 unterstützt das Ministerium 25 Modellregionen bei der Umsetzung ihrer Bioenergiekonzepte, darunter die Region HOT und die Region Bodensee. Mehr als 200 Regionen hatten sich beworben. Die Ziele der Bioenergieregionen sind, langfristig eigenständiger Bioenergie zu erzeugen und die Entwicklung des ländlichen Raums voranzutreiben.

Investitionen

Laut Ginter setzt man in der Region auf neue Anbaukonzepte für nachwachsende Rohstoffe. Fast 200 Hektar Anbaufläche sollen mittelfristig für alternative Energiepflanzen zu Verfügung stehen. Vielversprechend seien vor allem die Anbauversuche mit der Durchwachsenen Silphie, sagt Ginter. Die Pflanze muss aufwendig angepflanzt werden, hat aber trotzdem viele Vorteile: Sie ist anspruchslos, benötigt keine Spritzmittel oder Dünger, die Blüten sind bei Bienen sehr beliebt, und im Silphiefeld wachsen auch andere Ackerkräuter. Einmal angepflanzt kann sie 15 Jahre abgeerntet werden. In Schefflenz werden, ergänzend zum Weizen und Raps, Pappeln angepflanzt. Sie erhöhen die Artenvielfalt, weil sie Lebensräume für verschiedene Tier- und Pflanzenarten bieten. Alle drei bis fünf Jahre kann geerntet werden. Weil die Wurzelstöcke im Boden verbleiben, wird der Boden vor Erosion geschützt, und es fallen nur geringe Kosten an, denn Pappeln brauchen weder Dünger noch Pflanzenschutzmittel.

Industrielle Waschmaschinen werden mit Wärme versorgt

In Siebeneich setzt der Metzgermeister Günter Banzhaf hingegen auf Miscanthus, und der Landwirt Rolf Weibler nutzt die Gülle seiner Kühe und Hackschnitzel für seine Biogasanlage. So wird der halbe Ort mit Nahwärme versorgt, und es wird noch Strom eingespeist. „Es war uns wichtig, die überschüssige Wärme und den Wärmebedarf zusammenzubringen“, erklärt Damm.

Nicht zuletzt arbeitet man vorausschauend. So wird beispielsweise in Schöntal-Bieringen das Werk von Ziehl-Abegg, einem führenden Herstellern von Motoren und Ventilatoren, mit der Abwärme einer Biogasanlage versorgt. „Wir können die Abwärme ganzjährig nutzen“, sagt Betriebsleiter Günter Kress, denn neben der Heizung betreibe das Werk mehrere Waschmaschinen, die einen großen Wärmebedarf hätten. In ihnen werden die Ventilatoren gewaschen, damit sie fettfrei in die Lackiererei gelangen. „Wir benötigten pro Monat rund 1000 Megawattstunden Strom, das sind über 170.000 Euro“, so Kress. Durch die Bioenergie spare das Unternehmen nun enorm und habe bisher 280.000 Liter Heizöl weniger verbraucht.

Auch der Ventilatorenhersteller Ebm-Papst in Mulfingen und die Getriebe- und Zahnradfabrik Getrag in Rosenberg nutzen die Nahwärme einer Biogasanlage. Das gesamte Gewerbegebiet RIO in Osterburken will in den kommenden Jahren ganz auf erneuerbare Energien umstellen. Mit dabei ist die Firma Dietz Fruchtsäfte, die ebenfalls viel Energie benötigt. Dass Biogas statt Erdöl ein ganzes Industriegebiet versorgt, ist bis jetzt einmalig in Europa. Das Vorhaben wurde deshalb als „EU-Leuchtturmprojekt zur innovativen Kommunalentwicklung“ ausgezeichnet, und die EU steuert Fördergelder bei. „Seit dem Projektstart haben wir den Kohlendioxidausstoß um über 50.000 Tonnen pro Jahr gesenkt “, sagt Ginter. Schon heute verbrauchten die drei Landkreise mehr als fünf Millionen Liter Heizöl im Jahr weniger; damit blieben jedes Jahr mehr als vier Millionen Euro in der Region.

Die Bioenergieregion HOT in Zahlen

Region

Die als HOT bezeichnete Region umfasst die Landkreise Hohenlohe, Neckar-Odenwald und Main-Tauber, die im Norden von Baden-Württemberg liegen. Rund 400 000 Einwohner leben dort. Die Region ist 3207 Quadratkilometer groß, gut ein Drittel der Fläche ist bewaldet. In der Region befinden sich mehr als zehn Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche Baden-Württembergs. Mehr als 4500 landwirtschaftliche Betriebe bewirtschaften rund 1600 Quadratkilometer.

Wettbewerb

Im Jahr 2008 nahm die Region HOT an einem bundesweiten Wettbewerb der Bioenergieregionen teil, den das Landwirtschaftsministerium ausgeschrieben hatte. Der Wettbewerb ist ein wesentlicher Bestandteil des Aktionsprogramms „Energie für morgen – Chancen für ländliche Räume“ des Bundesministeriums. Seit 2009 unterstützt das Ministerium 25 Modellregionen bei der Umsetzung ihrer Bioenergiekonzepte, darunter die Region HOT und die Region Bodensee. Mehr als 200 Regionen hatten sich beworben. Die Ziele der Bioenergieregionen sind, langfristig eigenständiger Bioenergie zu erzeugen und die Entwicklung des ländlichen Raums voranzutreiben.

Investitionen

In der Region HOT wurden mehr als 30 Millionen Euro in den nachhaltigen Ausbau der Energieversorgung investiert. Rein rechnerisch können alle 400 000 Einwohner mit Ökostrom aus der eigenen Region versorgt werden. Heute liegt der CO2 -Ausstoß der Region jährlich rund 52.000 Tonnen unter den Emissionen vor dem Projektbeginn. Zugleich werden 5,33 Millionen Liter Heizöl im Jahr eingespart. Bis 2015 sollen zwölf Bioenergiedörfer und drei Null-Emissions-Gewerbegebiete entstehen.