Erpressungsversuch bei der EnBW? Ein Mann soll gedroht haben, Unregelmäßigkeiten beim Bau von Neckarwestheim II zu veröffentlichen.

Karlsruhe - Der Energiekonzern EnBW wehrt sich gegen den angeblichen Erpressungsversuch eines Mitarbeiters, der bei einer Fremdfirma beschäftigt war. Dieser hatte nach Angaben der EnBW vom Freitag damit gedroht, dass er Unregelmäßigkeiten beim Bau des Atomkraftwerks Neckarwestheim II in den 1980er Jahren veröffentlichen werde. Das Karlsruher Unternehmen erstattete daraufhin Strafanzeige wegen des Verdachts der Nötigung und Erpressung. Der Mann habe zwar keine konkrete Summe genannt, aber es sei offensichtlich gewesen, dass er Geld haben wollte.

 

Der Mann behauptete, dass die Ankerplatten nicht korrekt montiert worden seien. Diese Platten mit Befestigungsbolzen, die auf die Wände und Decken aufgesetzt werden, dienen unter anderem dazu, Rohrleitungen zu befestigen. Die EnBW ist diesen Vorwürfen inzwischen nachgegangen. „Nach dem derzeitigen Stand der Prüfung gibt es keinerlei Belege für die Richtigkeit der behaupteten Unregelmäßigkeiten. Im Gegenteil: Die bisher gesichteten Prüfprotokolle bestätigen die einwandfreie Montage ebenso wie Aussagen von damals am Bau beteiligten Personen.“