Fünf Windräder des Landes sollen 36 Megawattstunden liefern – und jährlich rund 33 000 Haushalte mit Ökostrom versorgen. Windmessungen starten noch diesen Monat.

Am vergangenen Freitag haben die Stadtwerke Stuttgart (SWS) im Gebäude der Jettinger Gemeindeverwaltung Bürgermeistern und Ortsvorstehern der angrenzenden Gemeinden das geplante Windprojekt in Jettingen und gleichzeitig ihr Unternehmen als Betreiber der Anlage vorgestellt. Den Zuschlag für den landeseigenen Standort nahe Jettingen hatte ForstBW den SWS im Januar 2023 erteilt.

 

Vorläufig sind dort fünf Windenergieanlagen geplant mit einer voraussichtlichen Gesamtleistung von 36 Megawatt. Im Zuge der weiteren Prüfung und Genehmigung kann sich an der Planung allerdings noch einiges ändern. Rein rechnerisch können fünf Windkraftanlagen mit einer solchen Leistung rund 33 000 Haushalte im Jahr mit Ökostrom versorgen.

Artenschutzgutachten sind beauftragt

Peter Drausnigg, Technischer Geschäftsführer des kommunalen Unternehmens, erläuterte die Bedeutung des Windparks für die Region und den Klimaschutz in Baden-Württemberg: „Mit den Windkraftanlagen in Jettingen kommen wir unserem Ziel, die Region klimaneutral mit Energie zu versorgen, einen großen Schritt näher. Wir freuen uns über den Dialog mit den Gemeinden, denn nur mit den Menschen vor Ort schaffen wir die Stromwende. Den engen Austausch möchten wir fortführen.“

In der weiteren Planung geben die SWS die für das Genehmigungsverfahren notwendigen Gutachten in Auftrag. Im März sind zunächst die Windmessungen geplant. Dafür werden am Standort für zwölf Monate Messgeräte aufgestellt. Das SWS-Projektteam rechnet mit ersten Ergebnissen im November 2023. Das artenschutzrechtliche Gutachten soll Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Bürgerinformation folgt im Januar 2024

Wenn die Ergebnisse der Gutachten vorliegen, ist eine erste Bürgerinformationsveranstaltung geplant. Diese findet voraussichtlich im Januar 2024 statt. Zudem streben die SWS ein förmliches Genehmigungsverfahren mit umfassender Bürgerbeteiligung an. Für alle Interessierten wird derzeit eine Webseite zum Projekt aufgesetzt. Auf dieser werden neben Antworten auf die häufigsten Fragen auch Gutachtenergebnisse veröffentlicht werden. Zudem prüfen die SWS Beteiligungsmöglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger. Interessierte werden sich über die künftige Projektwebsite melden können. Deren Webadresse wird noch im Frühjahr bekannt gegeben.

Schritte zur Klimaneutralität

Stadtwerke Stuttgart
Die Stadtwerke Stuttgart wurden 2011 von der Landeshauptstadt mit dem Auftrag gegründet, die Energiewende in Stuttgart voranzutreiben. Das 100 Prozent kommunale Unternehmen investiert konsequent in erneuerbare Energien wie Sonnen- oder Windenergie und beliefert mit TÜV-zertifiziertem Ökostrom. Die Energiewende setzen die SWS vor allem direkt in der Landeshauptstadt um: mit Solaranlagen, Lösungen zur Wärmeerzeugung und Energieeffizienz.

Eigene Netzbetreiberin
Beim Ausbau der Elektromobilität sind sie führend mit dabei. Die Energiewende geht nicht ohne Netzinfrastruktur: Zur Stadtwerke-Gruppe gehört auch die Stuttgart Netze als Netzbetreiber. Derzeit arbeiten rund 500 Beschäftigte für die gesamte Stadtwerke-Gruppe.