Energiewende in Ostfildern Schritte zur Photovoltaik auf Mehrfamilienhäusern

Photovoltaik auf Mehrfamilienhäusern ist im Kreis Esslingen gefragt. Foto: /U. J. Alexander

Mieter und Eigentümer von Mehrfamilienhäusern möchte die Stadt Ostfildern motivieren, Photovoltaikanlagen auf den Dächern zu installieren. Am 11. April informieren Experten über die Möglichkeiten.

Photovoltaikanlagen auf Mehrfamilienhäusern werden immer beliebter. Aber ein solches Projekt in Eigentümergemeinschaften umzusetzen, ist nicht leicht. Deshalb findet am Donnerstag, 11. April, von 18.30 bis 20.30 Uhr ein Informationsabend statt. Im Bürgerhaus in der Otto-Vatter-Straße 16 in Ruit stellen Experten die verschiedenen Möglichkeiten vor. „Wichtig ist uns, dass wir auch die Mieter bei der Energiewende mitnehmen“, sagt Magnus Schulz-Mönninghoff von der Klimaschutzagentur des Landkreises Esslingen. Interessenten haben die Möglichkeit, sich dabei gleich zu einer Bündelaktion anzumelden.

 

Mit der Veranstaltung möchte die Stadt Ostfildern Barrieren abbauen. In der Stadt mit 40 000 Einwohnern machen die größeren Wohnhäuser bereits jetzt rund 30 Prozent aller Gebäude aus. Bei den Diskussionen zum Stadtentwicklungskonzept in Ostfildern hatte Oberbürgermeister Christof Bolay deutlich gemacht, dass die Zukunft im mehrgeschossigen Wohnungsbau liegt. Dass auch Mieter großes Interesse haben, umweltfreundliche Energiemodelle umzusetzen, zeigte unter anderem der Fördertopf für Balkonkraftwerke, den die Stadt Ostfildern 2023 aufgelegt hat. Die Mittel waren bereits nach kurzer Zeit ausgeschöpft. Nach diesem Erfolg hat die Stadt die Gelder aufgestockt.

Schwellenängste bei Eigentümern abbauen

In neuen Mehrfamilienhäusern ist Photovoltaik vorgeschrieben. Seit dem 1. Januar gilt für alle Neubauten sowie für bestehende Gebäude, deren Dach durch „wesentliche Umbauten des Daches“ erneuert wird, die Pflicht, Photovoltaik auf dem Dach zu installieren. „Unser Ziel ist es, auch Eigentümer von Bestandsgebäuden zu motivieren, solche Anlagen nachzurüsten“, sagt Magnus Schulz-Mönninghoff. Wie gut sich Solaranlagen auf Dächern von Mehrfamilienhäusern realisieren lassen, erlebt der Projektmanager in der Esslinger Weststadt. In dem neuen Wohnquartier hat die Klimaschutzagentur des Landkreises Esslingen ihre Räume. Mit der Bündelaktion baue man „Schwellenängste“ ab, die Eigentümer älterer Gebäude möglicherweise hätten.

Die Fragen der Eigentümer, Mieter und Hausverwaltung will Magnus Schulz-Mönninghoff nun beim Informationsabend in Ruit beantworten. „Photovoltaikanlagen bieten die Möglichkeit, die kostenlose Energie der Sonne gewinnbringend zu nutzen und durch Eigenverbrauch des erzeugten Stroms unabhängiger zu werden“, ist der Experte überzeugt. Das Team der Teckwerke Bürgerenergie installiert Solaranlagen auf Dächern von Mehrfamilienhäusern und wird an dem Abend über die verschiedenen Modelle und über deren Kosten informieren. Die Firma Metergrid stellt Mieterstrommodelle vor. „Die Besucher haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen und mit Fachleuten ins Gespräch zu kommen“, sagt Schulz-Mönninghoff. Ihm ist es wichtig, einen möglichst niedrigschwelligen Einstieg in die Solarenergie zu ermöglichen.

Stadt, Klimaschutzagentur und Teckwerke kooperieren

Gleichzeitig stellt die Veranstaltung den Auftakt für eine Photovoltaik-Bündelaktion speziell für Mehrfamilienhäuser in Ostfildern dar. Diese Aktion realisiert die Stadt Ostfildern in Kooperation mit den Teckwerken und der Klimaschutzagentur. Im Anschluss können Interessenten entscheiden, ob sie an der Auftragsbündelung teilnehmen möchten, um dadurch bis zu 20 Prozent Kosten einzusparen.

„Wohnungseigentümergemeinschaften und Hausverwaltungen, die Photovoltaik auf ihrem Gebäudedach realisieren möchten, können im Nachgang der Veranstaltung ihr Interesse zur Teilnahme bekunden“, sagt Tanja Eisbrenner, die Pressesprecherin der Stadt. Sie erhielten dann eine individuelle Beratung, inklusive einer Kostenvorabschätzung. „Die Photovoltaikberater der Teckwerke Bürgerenergie übernehmen die Beratungen“, sagt Projektmanager Schulz-Mönninghoff. Mit den Eigentümergemeinschaften entwickelten sie individuelle Modelle.

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