Twitter-Besitzer Elon Musk wettert am Wochenende gegen die New York Times. Die Zeitung hatte angekündigt, nicht für das neue Twitter-Verifikationshäkchen zahlen zu werden – und daraufhin ihr Verifikationssymbol verloren.

Digital Desk: Philip Kearney (kea)

Nach dem bekanntgeworden war, dass die New York Times nicht für das neue Verifikationshäkchen auf Twitter zahlen wird, wurde dem Hauptaccount der Zeitung am Samstag das Symbol entzogen. Dies nahm Twitter-Besitzer Elon Musk zum Anlass, um in der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen die US-amerikanische Zeitung zu wettern.

 

Der Twitter-Besitzer schrieb auf seiner Plattform unter anderem, die New York Times verbreite „Propaganda, die nicht einmal interessant ist“. Die Tweets der Zeitung, die auf Twitter über 55 Millionen Follower hat, nannte er „Durchfall“. Zuvor hatte ein Twitter-Nutzer Musk darauf hingewiesen, dass die Zeitung angekündigt habe, nicht für ein Abo mit dem Symbol bezahlen zu wollen. „Ok, dann nehmen wir es weg“, antwortete Musk.

Andere US-Medien nicht betroffen

Neben der New York Times hatten auch andere große US-Medien wie die Washington Post angekündigt, nicht für den Verifikationshaken bezahlen zu wollen. Im Gegensatz zur New York Times hatten sie am Montag aber weiterhin ihre Häkchen.

Dabei hatte Musk noch vor Kurzem angekündigt, das alte Verifikationssymbol vom 1. April an entfernen zu wollen. Stattdessen wurde am Wochenende der Erklärtext zu beiden Arten der Häkchen angeglichen. Bisher bekamen die Nutzer bei einem Klick auf das Symbol angezeigt, ob dieses einst kostenlos vergeben oder jetzt mit einer Abo-Zahlung erkauft wurde. Nun steht bei allen Häkchen, dass der Account entweder ein Abo abgeschlossen hat oder früher verifiziert war. Der Unterschied zwischen den früher nach einer Prüfung an prominente Nutzer vergebenen Häkchen und den neuen Bezahl-Symbolen ohne echte Verifizierung ist damit komplett verwischt worden.

Musk setzt auf Abo-Erlöse

Musk hatte Twitter im Oktober 2022 für etwa 40,5 Millionen Euro (44 Milliarden Dollar) gekauft. Nach der Entlassung von rund der Hälfte der Belegschaft kurz nach seinem Dienstantritt brachen die Werbeeinnahmen des Unternehmens ein. Viele Werbetreibende sorgten sich um die sogenannte „Content-Moderation“ von Twitter, bei der Tweets zu Verschwörungstheorien, Gewaltaufrufen oder ähnlichen entfernt werden.

Twitter hatte bereits vor der Übernahme durch Musk mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Allein für das zweite Quartal 2022 wies das Unternehmen einen Verlust in Höhe von rund 250 Millionen Euro (rund 270 Millionen US-Dollar) aus. Um mehr Einnahmen zu generieren, setzt Musk auf Abo-Erlöse. Seit dem 23. März ist das sogenannte Blue-Abo weltweit erhältlich. Für einen Nutzer kostet das Abo monatlich acht Euro. Unternehmen und Organisationen sollen für ein goldgelbes Verifikationssymbol im Monat eine Grundgebühr von 950 Euro zuzüglich 50 Euro für jeden verknüpften Account bezahlen.