Wenn Oma und Opa pflegebedürftig sind, ist es für die Familien ein Spagat. Auch Ruth Z. und Maria Mann wollen und sollen nicht ins Heim. Wie schaffen es die Familien, dass die betagten Freundinnen zu Hause wohnen bleiben können?

Familie/Bildung/Soziales: Viola Volland (vv)

Dieser Montag hat nicht gut begonnen. Ruth Z., 88 Jahre alt, hat sich schwach gefühlt, als sie der Fahrer in der Früh abgeholt hat, um sie zur Tagespflege Charlottenschwestern zu bringen. Ihr Blutdruck ist schon seit einiger Zeit zu hoch. Die Füße sind geschwollen. Mit wackeligen Schritten ging es die Treppen hinunter aus dem dritten Stock. Doch die Morgentablette wirkt, nun fühlt sie sich besser. Die Spätsommersonne wärmt sie. Ruth Z. sitzt auf der Terrasse der Einrichtung im Stuttgarter Osten auf einem gepolsterten Stuhl und lächelt. Sie ist in bester Gesellschaft. Rechts von ihr sitzt Maria Mann, ihre Vertraute und Freundin. Die beiden haben sich in einer anderen Tagespflege kennengelernt und sind sich sehr nah. Wo immer Ruth ist, ist die 97-jährige Maria nicht weit.