Entwicklungskonzept für Maichingen Bekommt der Stadtteil eine neue Verkehrsachse?
Ein Entwicklungskonzept für Maichingen mit 14 großen Plänen ist jetzt vorgestellt worden – etwa mit der Aufwertung der Ortsmitte und neuen Grünzügen.
Ein Entwicklungskonzept für Maichingen mit 14 großen Plänen ist jetzt vorgestellt worden – etwa mit der Aufwertung der Ortsmitte und neuen Grünzügen.
Schon bei der Begrüßung unterstrich Wolfgang Stierle: „Ziel ist es, die Attraktivität und Lebensqualität für alle zu verbessern.“Und: „Wir wollen heute nicht über klappernde Kanaldeckel sprechen, sondern über Visionen für den Ort“ , fügte er an. „Viele dieser Projekte und Ideen sind Langläufer, aber es gibt auch Dinge auf der Liste im Bereich der Utopie“, trat Baubürgermeisterin Corinna Clemens bei der vom einen oder anderen erwarteten zügigen Umsetzung trotzdem ein wenig auf die Euphoriebremse.
Rund 120 Interessierte und damit weit mehr als von den Organisatoren eigentlich erwartet, kamen am Donnerstagabend zur Bürgerveranstaltung, bei der der Maichinger Ortsvorsteher, die Sindelfinger Stadtverwaltung und vor allem Vertreter des beauftragten Büros ORplan im Bürgerhaus die Ergebnisse des vor zwei Jahren mit viel Beteiligung der Einwohnerinnen und Einwohner angestoßenen Ortsentwicklungskonzeptes vorstellten.
Dazwischen standen Klausuren des Ortschaftsrates, Ideenwerkstatt, Bürgerbeteiligung und Leitbildwerkstatt bis hin zur Online-Beteiligung, bevor das Projekt in der jetzigen dritten und letzten Phase seine endgültige Form angenommen hat. Zehn Entwicklungsziele haben alle miteinander im bald 14 000 Einwohner zählenden Stadtteil als Leitbild identifiziert. Darunter die Stärkung und Aufwertung der Ortsmitte und ein mögliches späteres Sanierungsgebiet ebenso wie die Schaffung neuer Grünzüge nicht zuletzt zur Klimaanpassung, aber auch die Reduzierung von Durchgangsverkehr und dessen Geschwindigkeit.
Das alles kulminiert in 14 Maßnahmen, die die zuständigen Planer um Stadtentwickler Michael Paak in der Versammlung vorstellten, um sie später außerhalb des gesamten Plenums an den eigens aufgebauten Stellwänden weiter zu vertiefen. Fünf davon wurden schließlich als priorisierte Projekte identifiziert: Die Stärkung des Schulstandortes, die Sanierung des Bürgerhauses, die Weiterentwicklung der Feuerwehr an neuem Standort sowie die Neuordnung der Laurentius- und auch der Talstraße als Verkehrsachse statt der Ortsdurchfahrt, fortgesetzt in einer weiteren Anbindung des Gewerbegebietes in Richtung Magstadt. Mit Ad-hoc-Maßnahmen schon relativ zeitnah vorangetrieben werden soll dazu die Idee eines Bürgerparks im Schlitzgraben zwischen den Wohngebieten Grün- und Allmendäcker.
„Im Großen und Ganzen hat uns erreicht, dass es passt“, stellten die Planer nach einer weiteren Runde in Kleingruppen zufrieden fest, „wir nehmen sehr viel Rückenwind mit.“ Dauerbrenner bleiben wie in allen Runden zuvor die Themen Tempo 30 sowie Stellplätze und der Mangel an eben solchen, die in einem noch zu erstellenden Verkehrskonzept weiter bearbeitet werden sollen.
Andere angesprochene Maßnahmen wie die Sanierung des Maichinger Gartenhallenbads oder der Schulen tauchen deswegen im Ortsentwicklungskonzept nicht auf, weil sie bei der Stadt ohnehin auf der Agenda stehen. „Es gibt Eh-Dinge, die wir sowieso machen“, erklärte die Baubürgermeisterin und versprach, die Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin mit einzubeziehen. „Die nächsten Projekte machen wir auch nicht im stillen Kämmerlein“, so Corinna Clemens.