Verheerende Erdbeben in Ecuador und Japan haben auf beiden Seiten des Pazifiks große Gebiete verwüstet. Fast 300 Menschen wurden dabei getötet.

Manta - Ein Erdbeben der Stärke 7,8 hat in Ecuador Hunderte Menschen in den Tod gerissen. Zahlreiche Gebäude hielten den Erdstößen am Samstagabend nicht stand und stürzten ein. Nach ersten Informationen kamen 235 Menschen ums Leben, über 1550 wurden verletzt. Er fürchte, dass die Zahl der Opfer weitaus höher liege, erklärte Vizepräsident Jorge Glas. Die Regierung rief den Notstand aus und begann, 14 000 Soldaten, Polizisten und Feuerwehrleute in das Katastrophengebiet zu entsenden. „Die Lage ist sehr kompliziert, die Straßenverbindungen sind schwer beeinträchtigt, sodass wir große Probleme haben, an die betroffenen Orte zu kommen und Hilfe zu leisten“, sagte Glas, „aber wir wissen, dass unter den Trümmern noch Menschen sind, die wir retten müssen“.

 

Das Beben, das am frühen Samstagabend (Ortszeit) begann und Dutzende von Nachbeben hatte, verwüstete weite Teile der Provinz Manabí. Die Stadt Pedernales war zunächst von der Umwelt abgeschnitten. „Es geht nicht um den Einsturz eines Hauses, sondern um den Einsturz einer ganzen Stadt“, sagte Bürgermeister Gabriel Alcívar einem ecuadorianischen Fernsehsender. Auch die weiter südlich gelegenen Großstädte Manta und Portoviejo wurden schwer getroffen. „Es war, als ginge die Welt unter. Häuser krachten zusammen, Lichter gingen aus, die Menschen sind vollständig verzweifelt, unter den Trümmern liegen Verschüttete“, berichtete die 40-jährige Hausfrau Miriam Santana aus Manta.

Das Epizentrum des Bebens lag in der westlichen Provinz Esmeraldas, die Erdstöße und Dutzende Nachbeben waren landesweit zu spüren. Es war das schwerste Erdbeben in Ecuador seit 1979.

Unterdessen ist die Zahl der Toten nach den beiden Erdbeben auf der südjapanischen Insel Kyushu auf 41 gestiegen. Mindestens 32 Menschen waren allein am Samstag ums Leben gekommen, als ein Beben der Stärke 7,3 die Region erschütterte und mehr als 1700 Häuser beschädigte oder zerstörte. Das Beben war erheblich heftiger als ein Vorausschock am Donnerstag, bei dem neun Menschen getötet worden waren. Rettungskräfte setzten am Sonntag die Suche nach elf Vermissten fort. Allein in dem Bergdorf Minamiaso sollen noch acht Menschen unter den Trümmern liegen.