Noam Chomsky, US-amerikanischer Linguist und Philosoph, ist am Dienstag in Stuttgart mit dem Erich-Fromm-Preis geehrt worden.

Stuttgart - Noam Chomsky, US-amerikanischer Linguist und Philosoph, ist am Dienstag in Stuttgart mit dem Erich-Fromm- Preis geehrt worden. Der 81-Jährige, der sich immer wieder in politischen Debatten zu Wort meldet, trete stets für die Würde und das Lebensrecht der Schwachen ein, heißt es in der Würdigung der Tübinger Fromm-Gesellschaft. "Er spricht eine Sprache der Vernunft, die den Mächtigen und Meinungsbildnern ins Gewissen zu reden imstande ist und die Ohnmächtigen und kritisch Denkenden hoffen lässt", hieß es. Dabei habe Chomsky seine politischen Urteile immer unabhängig von öffentlichen Meinungen getroffen. Der Preis ist mit 10 000 Euro dotiert.

Chomsky ist einer der namhaftesten politischen Querdenker in den USA. Er gilt als Vordenker der Anti-Globalisierungsbewegung. Nach dem 11. September 2001 stellte Chomsky die These auf, die Terroranschläge auf New York und Washington D.C. seien eine unvermeidliche Antwort der Dritten Welt auf die Ausbeutung und Unterdrückung durch die USA. Washington ringe seit Jahrzehnten hemmungslos um die uneingeschränkte Weltherrschaft.

Der 81-Jährige lehrte viele Jahre am Massachusetts Institute of Technology (MIT) im US-amerikanischen Cambridge. Der Psychoanalytiker, Soziologe und Philosoph Erich Fromm (1900- 1980) hat sich weltweit als Humanist einen Namen gemacht. Der nach ihm benannte Preis wird jährlich verliehen. Bisherige Preisträger sind die Journalisten Heribert Prantl und Hans Leyendecker sowie der Theologe Eugen Drewermann.