In Stuttgart hat sich etwas verändert: Fritz Bauer ist stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Die Stadt will den gebürtigen Stuttgarter künftig angemessen würdigen. Ein Kommentar von Redakteur Jan Sellner.

Stadtleben/Stadtkultur: Jan Sellner (jse)

Rückblick auf eine Woche, in der sich etwas bewegt hat und die bewegend war. In gewisser Weise war es eine Fritz-Bauer-Woche – beginnend mit dem 16. Juli, an dem der in den 1950er und 1960er Jahren als Generalstaatsanwalt in Braunschweig und Frankfurt bekannt gewordene große Humanist Fritz Bauer seinen 120. Geburtstag gefeiert hätte. Das Eberhard-Ludwigs-Gymnasium, seine frühere Schule, und das Haus der Geschichte haben das zum Anlass genommen, an ihn zu erinnern – in Form eines Konzerts, eines Vortrags und eines Stadtspaziergangs, bei dem Schülerinnen herausstellten, dass der aus einer assimilierten jüdischen Familie stammende gebürtige Stuttgarter und damals jüngste deutsche Amtsrichter hier prägende Jahre erlebte, ehe ihn die Nazis verhafteten, weil er sich den Feinden der Demokratie von Anfang an widersetzte.