Matcha ist der grellgrüne Wachmacher, der nicht nur toll aussieht und gut schmeckt. Das grüne Pulver soll sich laut Studien zudem positiv auf die Gesundheit auswirken. Warum man aber dennoch nicht zu viel davon trinken sollte.

Matcha-Tee, Matcha-Latte mit Milch oder auch Matcha als Zutat in Smoothies, Superfood-Pulver, Müsli, Schokolade oder pflegender Kosmetik: Die zu Pulver gemahlenen Grünteeblätter aus Japan verheißen nicht nur exotischen Genuss. Dem grünen Pulver werden auch gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt – wenn es in Maßen genossen wird. Ein Überblick.

 

Inhaltsverzeichnis:

Was ist Matcha?

Matcha ist Grüntee, der aus der Teesorte Tencha gewonnen wird. Vier Wochen vor der Herstellung des Grüntee-Pulvers – meistens im Frühling – wird die Teepflanze mit Bambusmatten oder lichtundurchlässigen Netzen bedeckt, damit sich mehr Chlorophyll bildet. Während der Ernte werden nur die obersten beiden Blätter per Hand gepflückt. Anschließend erfolgt die Dämpfung und Trocknung der rohen Tencha-Teeblätter für die Matcha-Produktion, während derer die Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Ohne Stängel werden in Granitsteinmühlen die Blätter zu feinem Pulver gemahlen. Bei diesem aufwändigen Verfahren werden innerhalb einer Stunde lediglich zirka 30 Gramm dunkelgrünes, edles Matcha-Pulver produziert.

Seinen Ursprung hat Matcha in China, doch vor Jahrhunderten brachte ein Zen-Mönch das Wissen um den edlen Tee nach Japan. Dort wurde die Herstellung und Zubereitung perfektioniert und in die japanische Teezeremonie integriert. Zu den heute wichtigsten Anbauregionen zählen Kyoto und Kagoshima.

Was bewirkt Matcha im Körper?

Matcha ist ein echter Wachmacher und kann deshalb anstelle von Kaffee getrunken werden. Es enthält mehr Koffein als andere Grünteesorten. Die Reaktion fällt aber anders aus als die bei Kaffee: Das Koffein des Matcha-Tees ist an sekundäre Pflanzenstoffe gebunden und wird daher erst im Darm freigesetzt. Der belebende Effekt tritt nachhaltiger, wenn auch später ein. Kaffee hingegen wirkt schnell und stark. Die Kombination aus Koffein und der Aminosäure L-Theanin im Matcha-Tee sorgt für Entspannung und zugleich mehr Konzentration und Aufmerksamkeit.

Ist Matcha Tee gesund?

Matcha – die gesündere Alternative zu Kaffee?

Grüner Tee enthält – wie beschrieben – die Aminosäure L-Theanin. In Matcha Tee ist der Gehalt dieser Aminosäure sogar höher als in anderen grünen Tees. L-Theanin kann die Alphawellen im Gehirn, die für eine entspannte Grundstimmung sorgen, verstärken. Die Alphawellen können auch dabei helfen, Anzeichen von Stress abzuwehren.

Eine große Portion Matcha enthält etwa 272 Milligramm Koffein pro Tasse, eine mittlere Portion 136 Milligramm. So enthält Matcha Tee mit rund drei Prozent Koffein etwa so viel des Wachmachers wie ein Espresso, beim Matcha-Trinken wird jedoch zunächst das zentrale Nervensystem angeregt, was zu einer sanfteren Ausschüttung von Adrenalin führt als bei Kaffee.

Auch hier tritt die Aminosäure L-Theanin in Aktion, da sie einen Einfluss auf das Koffein im Körper hat. Sie steigert die Wachsamkeit und Aufmerksamkeit, ohne dass ein träges Gefühl folgt, das man nach dem Kaffeetrinken oft verspürt. Matcha Tee wirkt länger und zeichnet sich durch den sanfteren Wachmacher-Effekt aus.

Matcha lässt die Endorphine tanzen

Außerdem kann die Aminosäure die Stimmung heben, für ein besseres Gedächtnis und mehr Konzentration sorgen, da L-Theanin die Produktion der Glückshormone im Gehirn anregen kann. Studien zeigen sogar, dass grüner Tee in Pulverform die Gehirnaktivität verbessern und Alzheimer vermindern kann.

Matcha Tee – vollgepackt mit Antioxidantien

Matcha enthält eine Menge an Antioxidantien, die den Körper vor freien Radikalen schützen können. Im Matcha sind vor allem Catechine enthalten. Das wirkungsvollste Catechin ist Epigallocatechingallat (EGCG).

Mit EGCG haben sich bereits viele Studien beschäftigt und nachgewiesen, dass es Entzündungen im Körper bekämpfen, für gesunde Arterien sorgen und Zellen reparieren kann. Die Matcha Tee Wirkung ist sogar noch stärker, da hier das Blatt im Teewasser bleibt.

Hilft Matcha beim Abnehmen?

Häufig wird grünem Tee die Wirkung zugeschrieben, beim Abnehmen zu helfen. Einige Studien zeigen, dass grüner Tee tatsächlich den Kalorienverbrauch durch einen erhöhten Stoffwechsel ankurbeln und die Fettverbrennung um bis zu 17 Prozent steigern kann.

Senkt Matcha das Risiko einer Herzerkrankung?

Herzerkrankungen zählen zu einer der häufigsten Todesursachen weltweit. Sie werden durch verschiedene Risiko-Faktoren begünstigt. Durch das Trinken von grünem Tee können der Cholesterinspiegel, das LDL-Cholesterin, die Triglyceride und der Blutzuckerspiegel gesenkt werden.

Laut Studien ist das Risiko einer Herzerkrankung bei Grün-Tee-Trinkern um 31 Prozent verringert. Dies liege laut der Ergebnisse vor allem an den Antioxidantien, die im grünen Tee enthalten sind.

Daher ist die Matcha Tee Wirkung sogar noch stärker als die von grünem Tee, da Matcha mehr Antioxidantien enthält.

Hat Matcha Tee Nebenwirkungen?

Wie bei allem gilt auch bei Matcha Tee: nicht übertreiben! Denn zu viel des Guten kann auch negative Effekte haben. Da Matcha Tee so eine hohe Konzentration an Inhaltsstoffen aufweist, sollten täglich nicht mehr als zwei Tassen davon genossen werden.

Beim Matcha Tee wird das ganze Blatt verarbeitet, so dass man auch alles davon konsumiert. Das heißt, dass auch die Schadstoffe, die auf dem Matchablatt sein können, aufgenommen werden. So können Pestizide oder Fluoride durch die Erde, in der die Pflanze wächst, auf das Matchablatt übergehen.

Bio-Matcha Tee kann daher die bessere Wahl sein, ist aber auch keine Garantie für unbelasteten grünen Tee.

Bio Matcha – frei von Umweltgiften?

Auch zu viele Pflanzeninhaltsstoffe können schädlich sein. Schon eine kleine Rechnung macht klar, warum bei Matcha Tee die Wirkung so viel stärker ist: Matcha enthält dreimal so viel Antioxidantien wie qualitativ hochwertiger grüner Tee. Daher liefern zwei Tassen Matcha Tee bereits so viele Pflanzeninhaltstoffe wie sechs Tassen grüner Tee.

Wie gut man diesen Tee verträgt, ist von Person zu Person unterschiedlich. Doch zu viel der Pflanzeninhaltsstoffe in Matcha können zu Übelkeit führen oder gar Symptome von einer Leber- oder Nierenvergiftung hervorrufen.

Wie wird Matcha Tee zubereitet?

Matcha zuzubereiten, ist eine wahre Kunst und gleicht einer Zeremonie. Traditionell werden bei der Zubereitung des Matcha Tees ein bis zwei Gramm des Pulvers, das mit einem schmalen Matcha-Messlöffel aus Bambus abgemessen wird, mit zirka 80 Grad heißem Wasser in einer Schale auf 80 Milliliter aufgegossen. Unter Schlagen wird der Tee cremig und schaumig gerührt – dabei wird der Bambusbesen, der sogenannte Chasen, aus dem Handgelenk heraus vor- und zurückbewegt.

Profi-Tipp: Den Chasen so bewegen, als würde man ein „M“ nachzeichnen wollen.

Es werden zwei Zubereitungsarten unterschieden: In der Regel ist Usucha bekannter und bedeutet soviel wie „schwacher Tee“. Bei dieser Zubereitungsart wird reichlich Wasser mit wenig Matcha-Pulver vermengt.

Der Gegensatz dazu ist Koicha. Das Pulver wird mit nur einer geringen Menge an Wasser gemischt – es entsteht eine eher dickflüssige Paste.

Bei der japanischen Teezeremonie wird Matcha meistens nach der Usucha-Zubereitung getrunken.

Matcha: Wo kauft man den Grünling am besten?

Das Grünteepulver ist in gut sortierten Teeläden, in Bioläden, im Reformhaus oder online erhältlich. Neben dem puren Pulver gibt es verschiedene Variationen, etwa Matcha Latte oder Eistee mit Matcha. Das in Japan hergestellte Pulver verspricht exzellente Qualität und einzigartigen Genuss.

Aufgrund der aufwendigen Herstellung ist Matcha jedoch nicht ganz günstig. 30 Gramm kosten zwischen zehn und 20 Euro. Dabei kann zwischen Matcha-Tee zum Trinken oder auch zum Backen oder Kochen gewählt werden. Die Sorten unterscheiden sich dabei hinsichtlich der Beschattungsdauer beim Anbau.

Wie lagert man Matcha Tee richtig?

Das fein vermahlene Teepulver sollte möglichst frisch gekauft werden. Luftdichte und lichtgeschützte Verpackungen schützen vor Fremdgerüchen und intensiver Sonneneinstrahlung. Der Geschmack und die Farbe von Matcha bleiben so länger erhalten. Nach dem Öffnen sollte das Pulver möglichst bald verzehrt werden, da es leicht mit Luftsauerstoff reagiert und so an Qualität verliert. Wer absolut auf Nummer sicher gehen möchte, sollte die Pulverdose im Kühlschrank aufbewahren.

Nach der Lektüre nun richtig Lust auf ein Tässchen Matcha bekommen? Dann viel Freude beim Genießen.