Über Sex schreiben gilt als schwierig. Dabei gibt es durchaus gelungene Sexszenen in der Literatur. Von Henry Miller über Nicholson Baker bis Doris Anselm – wir stellen einige Romane vor, die wirklich Lust machen.

Psychologie und Partnerschaft: Eva-Maria Manz (ema)

Gelungene Sexpassagen gebe es in der Literatur so gut wie keine, heißt es oft, über Sex zu schreiben, das gehe meist schief. In Großbritannien ist sogar jahrelang der „Bad Sex in Fiction Award“ verliehen worden – ein Preis für die besonders schlechten Passagen aus Romanen. Seit 2020 wird der Preis nicht mehr vergeben, zu den letzten Preisträgern lieferten Medienberichte noch starke Beweisauszüge: „Ihre Augen waren voller Heißhunger. Wie seine eigenen waren sie Feuer und Begehren. Mehr als glühend, mehr als tropisch: Die beiden ritten auf dem Äquator“ (aus John Harvey: Pax) oder: „Sie bat ihn, tiefer zu gehen, und, nicht länger fürchtend sie zu verletzen, drang er tief in Geist und Körper vor, in Hohlräume voller Organe, an den Konturen ihrer Lunge und Leber vorbei, und, an ihrem Herzen vorbeitaumelnd, fühlte er ihre Perfektion“ (aus Mary Costello: The River Capture).