Und Ihre Kinder haben Ihnen das nicht vorgeworfen?
Teufel: Wir haben im Grunde von Insel zu Insel gelebt: Im Frühling hatten wir zwei Wochen Urlaub, im Sommer drei und von Weihnachten bis Heilige Dreikönige habe ich keine Termine angenommen. Da habe ich auch meinen Vater besucht und mit ihm ein bisschen Skat gespielt, um mich auch um den Teil der Familie zu kümmern. Aber auf diese drei Inseln hat sich das Familienleben beschränkt.
Wenn ihr euch das so anhört: Könnt ihr euch vorstellen, in die Politik zu gehen?
Gloria: Also Berufspolitikerin zu werden, kann ich mir nicht vorstellen.
Teufel: Du brauchst gar nicht so zurückhaltend zu sein. Sie ist Schriftführerin des CDU-Stadtverbandes Spaichingen!
Gloria: Kommunal helfe ich schon gerne mit, aber darüber hinaus . . .
Teufel: Naja, Politik beginnt ja nicht im Bundestag, sondern genau auf der kommunalen Ebene.
Gloria: (lacht) Das stimmt. Mal sehen.
Gibt es eine Frage, die ihr eurem Großvater zu seiner politischen Karriere immer mal stellen wolltet?
Gabriel: Wärst du auch gerne Bundeskanzler geworden?
Teufel: Nein, nein. Tatsächlich hätte ich ein Bundestagsmandat haben können, bevor ich ein Mandat für den Landtag bekam. Aber ich wollte Landespolitiker werden, denn ich wollte politisch gestalten. Und das konnte man etwa als Bürgermeister großartig, ganz großartig. Aber im Bundestag: Wer garantiert, dass du da in eine Position gelangst, in der du viel bewegen kannst? In der Landespolitik, dachte ich, da kannst du es schaffen, dass du mal zu den ersten zehn gehörst und auch was bewegen kannst.
Fehlt Ihnen die aktive Politik?
Teufel: Ich habe ja gleich nach meinem Ausscheiden ein Grundstudium der Philosophie in München gemacht. Dadurch habe ich mich am allerleichtesten gelöst von den bisherigen Aufgaben. Und ich habe mich schon vorher immer bemüht – im allerletzten Winkel meiner Freizeit! – zu lesen, und zwar etwas anderes als Akten. Dadurch wusste ich immer, dass es auch ein Leben ohne Politik gibt.
Ihre erste Bundestagswahl war im Jahr 1957, elf Tage nach Ihrem 18. Geburtstag. War das für Sie auch eine aufregende Sache?
Teufel: Da haben Sie nicht ganz recht. Denn damals lag das aktive Wahlrecht noch bei 21 Jahren. Ich war zwar schon im Vorjahr in die CDU eingetreten und habe im Wahlkampf mitgeholfen, aber ich hatte immer Angst, dass mich mal jemand nach meinem Alter fragt. Dann wäre nämlich herausgekommen, dass ich zwar schon große Wahlversammlungen abhalte, aber selbst noch gar nicht wählen darf.