Der Stadtkompass soll die zentrale Geschäftsgrundlage für die strategische Entwicklung der Stadt Esslingen sein. Die wichtigsten Punkte des Papiers in einer Gemeinderatssitzung am 11. November vorgestellt.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Das Ding ist ein wenig schwierig zu greifen. Und die Diskussionen dazu dürften sich wohl auch eher auf einer Metaebene abspielen, denn entlang konkreter Maßnahmen geführt werden. Mitte November will die Stadtverwaltung den Stadtkompass Esslingen 2027 vorstellen. Dabei handelt es sich um ein Strategiepapier, in dem die Verwaltung ihre Überlegungen zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung zusammenfasst.

 

„Man darf sich das Papier nicht so vorstellen, dass darin einzelne Maßnahmen konkret angesprochen und über deren Verwirklichungsdatum Auskunft gegeben wird“, macht Roland Karpentier, der Sprecher der Stadt, deutlich. Vielmehr sei es darum gegangen, Ideen und Aufgaben für die kommenden acht Jahre zu benennen und zu schauen, wie diese oft auch divergierenden Vorstellungen zum Wohle der Stadt zusammengebracht werden können.

Navigationshilfe für Entscheidungsträger

Dazu hatte der Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger unter seiner Leitung und der seiner beiden Bürgermeister-Kollegen Ingo Rust und Wilfried Wallbrecht eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Der Auftrag der dreizehnköpfigen Gruppe, der städtische Geschäftsführer ebenso wie Amtsleiter angehörten, war es, so heißt es in einer Mitteilung der Stadt, „vor dem Hintergrund der globalen Veränderungsprozesse die wichtigsten Zukunftsthemen der Stadt zu skizzieren, Hintergründe und Zusammenhänge zu verdeutlichen sowie erste Lösungskorridore für eine gelungene Stadtentwicklung aufzuzeigen.“ Moderiert worden ist dieser Diskussionsprozess von Ziegers ehemaliger persönlicher Referentin und heutigen Leiterin der Abteilung Organisation und Kommunikation am Klinikum Esslingen, Anja Dietze, und vom Esslinger Wirtschaftsförderer Marc Grün.

„Das Papier“, so Jürgen Zieger, „fügt sich in die Tradition der bisherigen Strategieüberlegungen ein und ergänzt diese um eine aktuelle Bestandsaufnahme und zusätzliche Impulse.“ Ziel des Kompasses ist es, den städtischen Entscheidungsträgern, also vorrangig dem Esslinger Gemeinderat und seinen Gremien, aber auch den Ortschaftsräten eine Navigationshilfe zu bieten. Der Stadtkompass soll ein wichtiges Instrument sein, mit dessen Hilfe es allen Beteiligten leichter fallen soll, Einzelentscheidungen in größere Zusammenhänge einzuordnen.

Das sei auch deshalb notwendig, weil die Fachfragen immer komplexer würden und die Beteiligten oft vor kaum mehr zu bewältigende Wissensaneignung vor der Entscheidungsfindung zwängen.

Der Kompass soll diese Entscheidungen erleichtern. „Der Stadtkompass ist eine Einladung an die Esslinger Stadträtinnen und Stadträte, zu Beginn der Wahlperiode gemeinsam über eine gelungene Zukunft unseres Gemeinwesens nachzudenken und zusammen Lösungen für die wesentlichen Herausforderungen der Stadtentwicklung zu suchen“, fasst Zieger das Ziel des Projektes zusammen.

Verabschiedung des Papiers im kommenden April geplant

Der Stadtkompass soll die zentrale Geschäftsgrundlage für die strategische Entwicklung der Stadt Esslingen sein – und somit in die Zukunft wirken. Anja Dietze und Marc Grün werden die wichtigsten Punkte des Papiers am 11. November in einer Gemeinderatssitzung vorstellen. Das Papier soll dann parallel zu den Beratungen des städtischen Doppelhaushalts 2020/21 in den Ausschüssen diskutiert und zusammen mit dem Haushalt voraussichtlich am 1. April kommenden Jahres vom Esslinger Gemeinderat verabschiedet werden.