Noch ist offen, ob die Firma Bombardier bei zehn neuen S-Bahn Zügen für Stuttgart die Funktionsfähigkeit garantiert. Umstritten bei dem Deal, für den der Verband Region Stuttgart rund 80 Millionen Euro bereitstellte, ist die Garantie für die Schiebetritte.

Stuttgart - Am Tag, an dem das Ultimatum der Bahn ablief, halten sich die Kontrahenten bedeckt. Die Bahn, die vor einer Woche der Firma Bombardier öffentlich eine Frist bis zum Donnerstag für ein akzeptables Angebot für zehn S-Bahn-Züge der Baureihe ET 430 gesetzt hatte, wartete auf Nachricht von dem Zughersteller, die zumindest bis zum frühen Abend nicht eintraf. „Das kann schon später werden“, meinte aber ein Bahn-Sprecher. Ein Sprecher von Bombardier bestätigte lediglich, dass es noch Gespräche mit der Bahn gebe und seine Firma weiterhin an einer „konstruktiven Lösung“ interessiert sei.

 

Erst am Freitag wird sich also wohl klären, ob es weitergeht bei den Verhandlungen über den Kauf von zehn S-Bahn-Zügen der Baureihe ET 430. Umstritten bei dem Deal, für den der Verband Region Stuttgart als Aufgabenträger der S-Bahn rund 80 Millionen Euro zur Verfügung stellte, ist die Garantie für die Schiebetritte. Diese computergesteuert ausfahrenden Tritte sollen den Abstand zwischen Wagen und Bahnsteigkante überbrücken und so Menschen im Rollstuhl, gehbehinderten Fahrgästen oder Passagieren mit Kinderwagen das Ein- und Aussteigen erleichtern. Diese Tritte funktionierten aber bisher nicht. Deshalb wurden die ET 430 im Sommer wieder aus dem Verkehr gezogen.

Inzwischen verkehren sie mit einer Sondergenehmigung ohne die Trittbrettautomatik. Vom Dezember an soll ein modifizierter Tritt über Monate hinweg in Stuttgart getestet werden. Für Bombardier ist das ein – teurer – Garantiefall. Für die zehn neuen Züge wolle die Firma die Herstellerverantwortung nun auf sie verlagern, kritisiert die Bahn. Das sei nicht akzeptabel. Bombardier müsse sich bewegen, sonst scheitere das Geschäft, erklärte sie vor einer Woche.